Abteilung für Evolutionäre Ökologie

Evolutionsökologische Forschung für den Artenschutz

Die Abteilung für Evolutionäre Ökologie untersucht den Einfluss der sozialen, ökologischen und anthropogenen Umwelt auf das Überleben und den Reproduktionserfolg von Wildtieren. Damit bewerten wir die Anpassungsfähigkeit freilebender Wildtierpopulationen an Umweltveränderungen wie Klima- und Landnutzungsänderungen. Wir konzentrieren uns auf langfristige Feldstudien in Europa und Afrika, in denen wir mehrere Generationen von Individuen mit bekannter Lebensgeschichte untersuchen. Dafür nutzen wir Hochdurchsatz-GPS-Telemetrie und minimal-invasive Methoden wie stabile Isotopen- und Ernährungsanalysen. Diese Dienstleistungen bieten wir auch externen Kooperationspartnern an. >> Mehr Informationen 

Ausgewählte Projekte der Abteilung

Evidenzbasierte Lösungen für den Farmer-Gepard-Konflikt in Namibia

Konflikte zwischen Menschen, ihren Nutztieren und Raubtieren sind ein weltweites Phänomen. Die Entwicklung von nachhaltigen Lösungen bedeutet eine große Herausforderung, besonders für bedrohte Raubtierarten. Wir zeigen am Beispiel der Geparde in Namibia, wie mit detaillierten Informationen der räumlichen Bewegungen der Geparde das Rindermanagement der Farmer angepasst werden kann. Damit reduzieren sich die Verluste substanziell, ebenso das Töten von Geparden durch die Farmer.

Die Bewegungsökologie Großer Abendsegler (Nyctalus noctula) in anthropogenen Landschaften

Die Forschung dieses Projekts widmet sich den Fragen, wie hochmobile Arten wie der Große Abendsegler (Nyctalus noctula) im Agrarland oder in städtischen Räumen überleben und welche Faktoren das individuelle Verhalten sowie die lokalen Bestände beeinflussen.

Verhaltensökologie und Evolutionsbiologie der Tüpfelhyänen-Population des Ngorongoro-Krater

Wie – und wie gut – reagieren gruppenlebende Tiere auf soziale und ökologische Veränderungen? Um dieser Frage nachzugehen, untersuchen wir die Evolution von Sozialverhalten sowie Verhaltens- und Evolutionsprozesse, die die Lebensgeschichte und die Fitness gruppenlebender Tiere prägen anhand einer gesamten Population wildlebender Tüpfelhyänen (acht Gruppen, mehr als 2500 Individuen), die wir seit 1996 beobachten und für die wir einen fast vollständigen genetischen Stammbaum über neun Generationen erstellt haben.

Evidenzbasierter Arten- und Habitatschutz am Beispiel von asiatischen und afrikanischen Nashörnern

Nashörner sind durch Wilderei und den Verlust ihres Lebensraums stark vom Aussterben bedroht, verbliebene Bestände existieren oftmals nur noch in fragmentierten Restpopulationen. Das Projekt erforscht die Gründe für diesen drastischen Rückgang und versucht, Lösungsansätze zu finden, die ein Aussterben verhindern könnten.