Abteilung für Evolutionsgenetik

Vom Genotyp zum Phänotyp – Evolutions- und Epigenetik im Artenschutz

Das Ziel unserer Abteilung ist es zu verstehen, wie der Genotyp die Anpassung bestimmt und wie dieses Wissen genutzt werden kann, um die Lebensfähigkeit von Wildtierpopulationen zu verbessern. Um diese Vision zu verwirklichen, besteht die Hauptaufgabe der Abteilung in der Untersuchung der evolutionären Vielfalt bei Wirbeltieren. Wir nutzen Genomik, Epigenomik, Bioinformatik und Biostatistik, um zu entschlüsseln, wie vergangene Bedingungen die heutige genetische und phänotypische Vielfalt bei Wirbeltieren geformt haben und wenden dieses Wissen an, um die Auswirkungen zukünftiger Umweltbedingungen auf die Demografie der Arten vorherzusagen.
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Ausgewählte Projekte der Abteilung

Vergleichende Umwelt-Epigenetik bei Wildtieren

Epigenetische Veränderungen fungieren als flexible Mechanismen, die die Anpassungsfähigkeit an Umweltveränderungen erhöhen. Bisher wurden jedoch hauptsächlich Mütter und deren Nachwuchs untersucht. In unserer Studie untersuchen wir paternal übertragene epigenetische Effekte und fragen außerdem, ob unterschiedliche Umweltveränderungen unterschiedliche oder ähnliche Reaktionen hervorrufen.

Die genomische Basis der konvergenten Evolution in modernen Faultieren

Faultiere hängen an Bäumen aufgrund von Veränderungen, die für die beiden bestehenden Faultierlinien unabhängig voneinander eingetreten sind. Die bisher nicht bekannte genetische Grundlage der konvergenten anatomischen und physiologischen Veränderungen soll durch den Vergleich qualitativ hochwertiger ganzer Genomsequenzen von lebenden Faultieren untersucht werden soll.

Neue computergestützte Methoden in der Wildtier-Forschung

Viele unserer Forschungsprojekte erfordern neue Programme zur Verarbeitung und Auswertung der gewonnenen Daten. Diese Analyse-Werkzeuge entwickeln wir entweder selbst oder in Kooperationen und stellen sie auch Dritten zur Verfügung.

Genetische Überwachung bedrohter Europäischer Raubtiere

Die hier entwickelten SNPs (single nucleotid polymorphism, Einzel-Nukleotid-Unterschiede) gestatten Untersuchungen dazu, wie sich diese schwer zu beobachtenden Arten in Gegenden mit hoher Bevölkerungsdichte und intensiver Landnutzung ausbreiten. Im Projekt werden am IZW drei Tierarten bearbeitet: Eurasischer Luchs (Lynx lynx), Eurasischer Otter (Lutra lutra) und Eurasischer Braunbär (Ursus arctos arctos).