AMIKOS – Antimikrobielle Konzepte für künstliche Besamungen

AMIKOS ist ein Drittmittel gefördertes Verbundprojekt mit dem Ziel, ein praxisrelevantes Konzept für eine Niedrigtemperatur-Lagerung von flüssig konserviertem Ebersperma zu entwickeln, das künstliche Besamungen ohne die Verwendung von Antibiotika ermöglicht. Die Projektpartner bündeln in diesem Ansatz ihre langjährige Erfahrung in den Gebieten der Spermatologie, der Mikrobiologie, der Reproduktionsmedizin und Technologie.

Projektdetails
Laufzeit: 04/2017 – 04/2020
Drittmittelfinanziert: ja
Beteiligte Abteilung(en): Abt. Wildtierkrankheiten
Projektleitung im Leibniz-IZW: Kristin Mühldorfer (Abt. Wildtierkrankheiten)
Projektbeteiligte im Leibniz-IZW: Kathi Scheinpflug, Sabine Schiller (alle: Abt. Wildtierkrankheiten)
Konsortialpartner: Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), Institut für Fortpflanzung landwirtschaftlicher Nutztiere Schönow e.V. (IFN), Minitüb GmbH, Förderverein Bioökonomieforschung e.V. (FBF)
Aktuelle Förderorganisation: Landwirtschaftliche Rentenbank und die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
Forschungsschwerpunkte:
Entwicklung neuer Theorien, Methoden und Werkzeuge

 

Die Kryokonservierung von Sperma ist für mehrere Säugetierarten, einschließlich Schweine und Katzen, nicht anwendbar, da Spermazellen temperaturempfindlich sind und den Einfrier- und Auftauprozess nicht überleben. Andere Konservierungstechniken verwenden flüssige Samenverdünner mit Antibiotika wegen des Risikos mikrobieller Kontaminationen, die die Spermienqualität, die Befruchtungsergebnisse und die Fertilitätsrate beeinträchtigen können. Im Rahmen eines von der Landwirtschaftlichen Rentenbank geförderten und mit dem Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung assoziierten interdisziplinären Verbundprojektes mit dem Namen AMIKOS entwickeln wir ein Niedertemperatur-Lagerkonzept zur Flüssigkonservierung von Ebersperma.

Ziele dieses Projektes sind 1) eine Verlängerung der Lagerfähigkeit verdünnter Spermaportionen durch eine Reduzierung der bakteriellen Kontamination und des Bakterienwachstums bei 5 °C, 2) die Minimierung des Antibiotikaeinsatzes und des damit verbundenen Risikos von antimikrobiellen Resistenzen, und 3) die Entwicklung eines praxistauglichen Abkühlkonzeptes unter Testung eines Prototyp-Verdünnermediums zur Erhaltung der Samenqualität.

1) Foto von Dr. Anja Peters: „Eberstation“, Copyright: A. Peters, IFN Schönow
2) Foto von Dr. Anja Peters: „Besamungsportion“, Copyright: A. Peters, IFN Schönow
3) Foto von Prof. Dagmar Waberski: „Phasenkontrastmikroskopie einer Spermienzelle“, Copyright: D. Waberski, TiHo Hannover

Ausgewählte Publikationen

Paschoal AFL, Luther A-M, Jäkel H, Scheinpflug K, Mühldorfer K, Bortolozzo FP, Waberski D (accepted): Determination of a cooling-rate frame for antibiotic-free preservation of boar semen at 5°C. PLOS ONE.

Jäkel H, Scheinpflug K, Mühldorfer K, Gianluppi R, Schardong L, Mellagi APG, Bortolozzo FP, Waberski D (submitted): In vitro performance and fertility of antibiotic-free preserved boar semen during storage at 5°C.

Hensel B, Jakop U, Scheinpflug K, Mühldorfer K, Schröter F, Schräfer J, Greber K, Jung M, Schulze M (submitted): Low temperature presevation of porcine semen: Influence of short antimicrobial lipopeptides on sperm quality and bacterial load.