Bio-Kryobank
Mit dem zunehmenden Verlust der Artenvielfalt spielt die Kryokonservierung von Keimzellen, Embryonen, Geweben und spezifischen Zelllinien von Wildtieren eine zentrale Rolle im modernen wissenschaftsbasierten Artenschutz. Die Bio-Kryobank des Leibniz-IZW erhält lebende Proben von hoch bedrohten und anderen Tierarten.
Die Abteilung für Reproduktionsbiologie lagert von 105 verschiedenen Tierarten Proben von Samenzellen, Hodengewebe, Eizellen, Eierstockgewebe sowie Embryonen, darunter sind auch Proben von 20 verschiedene Katzenarten. Diese sind Teil des in 2007 gegründeten „Projekts zur Bewahrung von Keimzellen von Katzenarten“ (Felid Gamete Rescue Project).
Die Abteilung für Reproduktionsmanagement lagert darüber hinaus Sperma von 45 Wildtierarten und Fibroblasten-Zelllinien, die aus 118 Tierarten kultiviert wurden. 14 dieser 118 Arten sind kritisch gefährdet, drei bereits in der freien Natur ausgestorben. Der Wert der Samenbanken des Leibniz-IZW wurde durch die Verwendung von Elefanten- und Nashorn-Sperma in Programmen zur künstlichen Besamung (KI) und In-vitro-Fertilisation (IVF) bereits mehrfach demonstriert.
Die Weiterentwicklung der Konservierungs- und Lagerungstechniken wird in enger Zusammenarbeit mit internationalen Einrichtungen wie dem „Frozen Ark“-Konsortium betrieben. Das Leibniz–IZW ist ebenfalls Mitglied in der Gemeinschaft Deutscher Kryobanken (GDK). Ziel ist die globale Vernetzung aller bestehenden Bio-Kryobanken. Nur so können wertvolle genetische und genomische Proben von Wildtieren koordiniert mit einem hohen Standard sichergestellt werden.
Kontakt
Dr. Jennifer Zahmel
Tel: +49(0)30 5168614
E-Mail: zahmel@izw-berlin.de
Prof. Dr. Thomas Hildebrandt
Tel: +49(0)30 5168440
E-Mail: hildebrandt@izw-berlin.de