Institutsgeschichte

1952 etablierte Prof. Dr. Dr. Johannes Dobberstein in den Räumlichkeiten der Humboldt-Universität zu Berlin eine Arbeitsgruppe für vergleichende Pathologie. Prof. Dobberstein hatte den Auftrag, ein Institut für vergleichende Pathologie innerhalb der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu gründen. Zeitgleich mit der Schaffung dieses Institutes im Jahr 1954 wurde auch der Tierpark Berlin gegründet. Das Institut für vergleichende Pathologie mit Sitz in Berlin Friedrichsfelde wurde 1965 von Prof. Dr. Rudolph Ippen als Übergangsdirektor und von 1966 - 1973 von Prof. Dr. Dietrich Mathias geleitet. Nach der offiziellen Eröffnung des Tierpark Berlins im Jahr 1955, gründete der Tierparkdirektor Prof. Dr. Dr. Heinrich Dathe 1958 eine zoologische Forschungsstelle auf dem Gelände des Tierparks, die der Deutschen Akademie der Wissenschaften angegliedert war.

Im Rahmen der Akademiereform 1973 wurde das Institut für vergleichende Pathologie geschlossen und die Abteilung Zoo- und Wildtiermedizin in die Zoologische Forschungsstelle des Tierpark Berlins überführt. Es entstand die Forschungsstelle für Wirbeltierforschung (FWF) der Akademie der Wissenschaften der DDR. Die Forschung an der FWF konzentrierte sich auf Fragen des Gesundheitszustands und der Biologie von Wirbeltieren, der Entwicklungsbiologie und Parasitologie von Nutztieren sowie der pathologischen Untersuchung von Wildtieren aus dem Tierpark Berlin und anderen Zoos Osteuropas. Die FWF wurde von Prof. Heinrich Dathe geleitet. Nach der Wende übernahm Prof. Rudolf Ippen die Leitung.

Im Jahr 1991 evaluierte der Wissenschaftsrat der Bundesrepublik alle Forschungsinstitute der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR. Die Empfehlung dieser ersten Evaluierung war, dass die Arbeit der FWF fortgesetzt werden sollte mittels Neugründung eines Instituts für Wildtierforschung. Das neue Institut – das Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) – sollte eine nationale Forschungsinstitution werden, die gemeinschaftlich vom Bund und der Ländergemeinschaft finanziert wird. Gemeinsam mit sieben anderen Forschungsinstituten in Berlin wurde das Leibniz-IZW 1992 Gründungsmitglied des Forschungsverbundes Berlin e.V., in dem sich acht ansonsten unabhängige Forschungsinstitute eine gemeinsame Verbundverwaltung teilen und ihre gemeinsamen wissenschaftspolitischen Interessen koordinieren. Danach trat das Leibniz-IZW der Gruppe von Instituten der sogenannten „Blauen Liste“ bei, die sich später zur Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz zusammenschlossen. Seit 2002 tritt sie als Leibniz-Gemeinschaft auf.

Im März 1992 wurde Prof. Dr. Reinhold R. Hofmann zum Gründungsdirektor des Leibniz-IZW ernannt; er ging Ende 1999 in den Ruhestand. Seit 2000 ist Prof. Dr. Heribert Hofer Direktor des Institutes. Der Direktor des Leibniz-IZW hat gleichzeitig eine Professur für interdisziplinäre Zoo- und Wildtierkunde im Fachbereich Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin inne.