Kooperationen & Netzwerke

Wir setzen unser Forschungsprogramm mittels eines kooperativen Ansatzes um, sowohl innerhalb des Instituts als auch mit externen Partnern. Auf regionaler Ebene ist das Leibniz-IZW in regionalen Verbünden, gemeinsamen Infrastrukturen und in der Lehre ein aktiver Teil der integrierten Wissenschaftslandschaft Berlin/Brandenburg. Wir engagieren uns in Arbeitsgruppen und Kooperationsformaten innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft. Und schließlich ist unsere Arbeit eingebettet in ein starkes Netzwerk von wissenschaftlichen Einrichtungen, zoologischen Gärten und NGOs – national, in Europa und weltweit.

Kooperation mit Universitäten

Das Leibniz-IZW pflegt seit jeher eine intensive Zusammenarbeit mit Universitäten, um Synergien in der regionalen Forschungslandschaft zu schaffen. Wissenschaftliche Leitungsfunktionen am Leibniz-IZW (Direktor und Abteilungsleiter) werden als gemeinsame Professuren mit einer der drei Berliner Universitäten oder der Universität Potsdam besetzt.

Gemeinsame Berufungen und ähnliche Kooperationen mit Universitäten

 

Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind an den drei Berliner Universitäten und der Universität Potsdam in der Lehre tätig. Darüber hinaus bieten wir regelmäßig Summer Schools für graduierte Studierende weltweit an. >> Lehrveranstaltungen

Neben der Zusammenarbeit mit regionalen Universitäten unterhält das Leibniz-IZW Forschungskooperationen mit 26 nationalen und 108 internationalen Universitäten weltweit.

Regionale Konsortien mit Universitäten und anderen Leibniz-Instituten

Das Leibniz-IZW ist Gründer, Koordinator oder aktiver Partner in mehreren Forschungsverbünden und regionalen Netzwerken, wie beispielsweise:

Berlin-Brandenburgisches Institut für Biodiversitätsforschung (BBIB)

Anfang 2013 gegründet, hat sich das BBIB zum zentralen Kompetenz- und Koordinationszentrum für Biodiversitätsforschung in der Region Berlin-Brandenburg entwickelt. Hauptziel des BBIB ist es, das erforderliche Wissen bereitzustellen, um den Herausforderungen des raschen Biodiversitätswandels zu begegnen. Das BBIB überwindet traditionelle akademische Grenzen durch die Integration der in der Großregion Berlin vorhandenen Kompetenzen in den ökologischen, evolutionären, sozialen und politischen Wissenschaften. Das BBIB besteht aus vier Universitäten (Freie Universität Berlin, Universität Potsdam, Technische Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin) und fünf Instituten der Leibniz-Gemeinschaft - dem Leibniz-IZW, dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei Berlin (IGB), dem Museum für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung (MfN), dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung in Müncheberg (ZALF) und dem Potsdam-Institut für Klimaforschung (PIK).

Berlin Center for Genomics in Biodiversity Research (BeGenDiv)

Der Botanische Garten / Botanisches Museum an der Freien Universität Berlin (FU), das Institut für Biologie der FU, die Universität Potsdam, das Leibniz-IZW, das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei Berlin (IGB) und das Museum für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung (MfN) haben sich 2009 zu einem Konsortium zusammengeschlossen, um das BeGenDiv zu gründen und zu betreiben. Das BeGenDiv ist nicht nur kosteneffizient, sondern stellt auch eine hervorragende Plattform für die Bündelung von Expertise, wissenschaftliche Zusammenarbeit und „gegenseitigem Lernen“ dar. Es besteht aus einer Reihe von Laboren und Büros im Botanischen Museum mit Einrichtungen für die Hochdurchsatz-Gensequenzierung (der nächsten Generation) und bietet den Partnerinstitutionen die technologische und bioinformatische Unterstützung, um Genomsequenzierung und Transkriptomik mit hoher Effizienz und zu einem vernünftigen Preis durchzuführen.

Zentrum für Infektionsbiologie und Immunität (ZIBI)

Das Leibniz-IZW ist Gründungsmitglied des 2004 ins Leben gerufenen interdisziplinären Zentrums für Infektionsbiologie und Immunität, das von der Humboldt-Universität zu Berlin (2010-14) und dem Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin (seit 2014) koordiniert wird. Ziel des ZIBI ist es, die Aktivitäten der Berliner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Forschung und Ausbildung auf dem Gebiet der Infektionsbiologie und Immunität zu koordinieren. Es befasst sich mit dem gesamten Spektrum der Krankheitserreger von Viren bis zu Parasiten bei Menschen, Haus- und Wildtieren. Dem ZIBI gehören mehr als 30 Forschergruppen und Institute aus der Humboldt-Universität, der Veterinärmedizinischen Fakultät der Freien Universität, der Charité - Universitätsmedizin Berlin, dem Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, dem Deutschen Rheumaforschungszentrum (DRFZ, ein Leibniz-Institut) und dem Robert-Koch-Institut an.

Berlin-Brandenburg Center for Stable Isotope Ecology (CeSIE)

Das Modell des BeGenDiv hat sich als sehr erfolgreich erwiesen, Ressourcen und Kompetenzen mit Partnerinstitutionen synergetisch zusammenzuführen, um die notwendige kritische Masse zu erzeugen und Technologien und Forschungsbereiche anzugehen, die von einer Institution allein nicht realisierbar oder zu teuer wären. Diesem Konzept folgend bildeten das Leibniz-IZW, das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) und das Museum für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung (MfN) Ende 2012 ein Konsortium zum Betrieb eines Berlin-Brandenburg Center for Stable Isotope Ecology (CeSIE), welches das gesamte Spektrum an Fachwissen über Stabilisotopenanalysen von tierischen, pflanzlichen, mikrobiellen und paläontologischen Proben zur Verfügung stellt.

DFG-Graduiertenkolleg (GRK) 2046 „Parasite infections: from experimental models to natural systems“

Das DFG-Graduiertenkolleg „Parasite infections: from experimental models to natural systems“ wurde 2015 eingerichtet und befindet sich nun in seiner zweiten Förderperiode (bis 2024). In einem interdisziplinären Ansatz bildet das Graduiertenkolleg 15 Doktorandinnen und Doktoranden sowie zehn assoziierte Doktorandinnen und Doktoranden in molekularen Ansätzen, zellulären Interaktionen und organismischen Studien an Schlüsselparasiten von Modellorganismen, freilebenden Wildtieren, Haustieren und Menschen aus. In Übereinstimmung mit dem „One Health“-Konzept werden Parasiteninfektionen aus biologischer, medizinischer und translationaler Perspektive untersucht, wobei das Leibniz-IZW mehrere Projekte zu Parasiten bei Wildtieren durchführt.

DFG-Graduiertenkolleg (GRK) 2118 "Integration von Biodiversitätsforschung und Bewegungsökologie in dynamischen Agrarlandschaften (BioMove)"

Im DFG-Graduiertenkolleg „Integration von Biodiversitätsforschung und Bewegungsökologie in dynamischen Agrarlandschaften (BioMove)“ erforschen 11 Doktorandinnen und Doktoranden sowie sechs assoziierte Doktorandinnen und Doktoranden die wechselseitigen Zusammenhänge zwischen Bewegungsprozessen und Biodiversitätsmustern in einem gemeinsamen Untersuchungsgebiet, dem AgroScapeLab im ländlichen Brandenburg. Das Leibniz-IZW steuert mehrere Feld- und theoretische Modellierungsprojekte bei, die sich mit der Evolution von Pathogenen in sich verändernden Landschaften, mit Ausgleichs- und Stabilisierungsmechanismen bei der Regulierung der Koexistenz von im Flug jagenden Fledermausarten in Agrarlandschaften, mit dem Einsatz agentenbasierter Bewegungsmodellierung zur Verbesserung der Konnektivität von Jaguar-Beständen in Mittelamerika sowie mit den Auswirkungen unterschiedlicher demographischer Raten auf die Bevölkerungs- und Gemeinschaftsdynamik befassen.

 

Kooperationen mit Instituten der Leibniz-Gemeinschaft

Das Leibniz-IZW ist in Zusammenarbeit mit anderen Leibniz-Instituten sehr aktiv und beteiligt sich am strategischen Diskurs zu Fragen von wissenschaftspolitischer Relevanz. Das Leibniz-IZW ist aktiver Partner in drei Leibniz-Forschungsverbünden (LFV):

LFV „INFECTIONS '21“

Der Leibniz-Forschungsverbund „INFECTIONS '21“ hat eine interdisziplinäre Forschungsagenda zu Infektionskrankheiten aufgestellt und entwickelt neue Strategien für Frühwarn- und Ausbruchsmanagementsysteme. In dem Bemühen, die Übertragungswege von Krankheiten zu charakterisieren, bringen wir Fachwissen über die Übertragung von Krankheitserregern zwischen verschiedenen Wirtsarten ein, insbesondere durch Wasser als Übertragungsweg.

LFV „Gesundes Altern“

Der Leibniz-Forschungsverbund „Gesundes Altern“ analysiert die dem Alterungsprozess zugrunde liegenden biologischen und sozialen Faktoren, um neuartige Interventions- und Anpassungsstrategien zu entwickeln, die ein gesundes Altern nachhaltig fördern können. Mit unseren experimentellen Kolonien von Nacktmullen bringen wir ein neues und vielversprechendes Studiensystem in dieses Konsortium ein.

LFV „Biodiversität“

Die Ziele der nationalen und internationalen Biodiversitätsabkommen mit den oft konkurrierenden Zielen der Klima-, Energie-, Landwirtschafts- und Wirtschaftspolitik in Einklang zu bringen, stellt eine große Herausforderung dar. Der Leibniz-Forschungsverbund „Biodiversität“ wurde 2008 gegründet und verbindet Umwelt-, Lebens-, Sozial-, Raum- und Wirtschaftswissenschaften, um Empfehlungen für eine nachhaltige Erhaltung der Biodiversität zu entwickeln.

 

Zusammenarbeit mit außeruniversitären Partnern

Gegenwärtig unterhalten wir Kooperationen mit 90 außeruniversitären Forschungsinstituten weltweit. Umfangreiche Kooperationen und gemeinsame Projekte in Forschung, Naturschutz und Wildtierhaltung bestehen zudem mit 39 Naturschutzorganisationen und 72 Zoologischen Gärten. Wir arbeiten mit anderen nationalen oder internationalen Organisationen zusammen, darunter Fachgruppen der IUCN Species Survival Commission, dem Verband der Zoologischen Gärten (VdZ), dem European Association for Zoos and Aquaria (EAZA), insbesondere dessen „Taxon Advisory Groups“, dem World Association of Zoos and Aquariums (WAZA) und dem European Association of Zoo and Wildlife Veterinarians (EAZWV). Weitere wichtige Netzwerke sind das „Frozen Ark“-Konsortium, die Gemeinschaft Deutscher Kryobanken (GDK), das Global Management and Propagation Board for Sumatran Rhinos (GMBP), das langfristige Netzwerk „European Endangered Species breeding program for Przewalski‘s horses" sowie die Forschungsnetzwerke EURODEER und EUROLYNX. An unseren Langzeit-Feldstandorten in Afrika und Asien arbeiten wir eng mit Naturschutzorganisationen, staatlichen Institutionen und anderen lokalen Interessengruppen zusammen, um unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse in nachhaltige Managementstrategien umzusetzen.