Einweihung des modernsten Computertomographen in der Tiermedizin

Hochleistungs-CT der neuen Generation. Foto: Guido Fritsch/ IZW

Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin weiht den weltweit modernsten Computertomographen (CT) in der veterinärmedizinischen Forschung ein. Der CT der neuen Generation ermöglicht faszinierende virtuelle Touren ins Innere der Tiere und die Darstellung bewegter Organe, wie etwa dem schlagenden Herzen, in bisher nicht erreichter Auflösung.

Die Anschaffung dieses Hochleistungs-CTs ist aus mehreren Gründen einzigartig. Der neue CT ermöglicht es dem IZW, in der Wildtierforschung Neuland zu betreten. Die Einsatzbereiche erstrecken sich von der Evolutionsmorphologie über die Veterinärmedizin bis hin zur Forensik. Das Gerät, mit dem weltweit größten und leistungsfähigsten Röntgendetektor in der Veterinärmedizin, kann in einer Rotation um den (tierischen) Patienten 640 Schichtbilder erzeugen und einen Bereich von 16 cm in nur 35 Millisekunden bildlich erfassen. So können ganze Organsysteme in der Zeit eines Wimpernschlages dargestellt und Bewegungen regelrecht „eingefroren“ bzw. in Echtzeit visualisiert werden. Die neue Dual-Energy-Technologie ermöglicht es den WissenschaftlerInnen, ihre Patienten und andere Forschungsobjekte quantitativen Materialanalysen zu unterziehen. Damit können neue wissenschaftliche Untersuchungsgebiete erschlossen werden.

Darüber hinaus ist erstmalig die Investition eines Großgerätes in der Forschung durch ein für die Wissenschaft neuartiges Finanzierungs-Modell, dem Geräte-Leasing, ermöglicht worden. Leasing wurde in der öffentlich finanzierten Forschung für wissenschaftliche Geräte bisher nicht eingesetzt. Für die Zwecke des Instituts stellt es jedoch die wirtschaftlich günstigste und wissenschaftlich attraktivste Form der Finanzierung dar.

Vorbildlich ist auch die seit 2009 bestehende Industriekooperation mit der TOSHIBA Medical Systems GmbH anhand eines Forschungs-CTs der vorherigen Generation. Sie hat viele Vorteile für beide Kooperationspartner. So wurden einerseits Software sowie Untersuchungsprotokolle für die Veterinärmedizin optimiert, andererseits Erkenntnisse aus dem Einsatz des CTs in der veterinärmedizinischen Forschung auf neue CT-Geräte im humanmedizinischen Bereich erfolgreich übertragen.

Die Leistungsfähigkeit des neuen TOSHIBA Forschungs-Computertomographen wird im Rahmen einer Live-Untersuchung während der Einweihung an lebenden Tieren aus dem Tierpark Berlin und an Objekten aus dem Museum für Naturkunde, Leibniz-Institut für Evolution- und Biodiversitätsforschung, demonstriert.

 
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Hintergrundinformation:

Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) ist eine national und international renommierte Forschungseinrichtung der Leibniz-Gemeinschaft. Mit den Forschungszielen „Anpassungsfähigkeit verstehen und verbessern“ untersucht es die evolutionären Anpassungen von Wildtierpopulationen und ihre Belastungen durch den globalen Wandel und entwickelt neue Konzepte und Maßnahmen für den Artenschutz. Dafür setzt es seine breite interdisziplinäre Kompetenz in Evolutionsökologie und –genetik, Wildtierkrankheiten, Reproduktionsbiologie und –management im engen Dialog mit Interessensgruppen und der Öffentlichkeit ein.

Das IZW gehört zum Forschungsverbund Berlin e.V.

 

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