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Aktuelle Pressemitteilungen

Colossal Biosciences unterstützt BioRescue bei der Rettung des nördlichen Breitmaulnashorns
Vom nördlichen Breitmaulnashorn gibt es Weltweit nur noch zwei lebende Weibchen. Die Partnerschaft mit Colossal Biosciences könnte dazu beitragen, die genetische Vielfalt einer zukünftigen Population von nördlichen Breitmaulnashörnern mittels musealer Proben wiederherzustellen. Dafür hat das amerikanische Unternehmen bahnbrechende Methoden und Techniken entwickelt.

Start des bürgerwissenschaftlichen Projektes „Deutschland sucht Igel und Maulwurf“
Vom 15. September bis zum 24. September 2023 startet ein deutschlandweites Igel- und Maulwurfmonitoring mit einem Aktionszeitraum für BürgerwissenschaftlerInnen. Das neue Projekt soll erstmals flächendeckend belastbare Zahlen zu den Beständen von Igel und Maulwurf generieren und wird wissenschaftlich vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) geleitet. Freiwillige können über die Plattform https://nabu-naturgucker.de/igel Sichtungen melden und Fotos hochladen. Organisiert und unterstützt wird das Monitoring durch zahlreiche Organisationen wie der Deutschen Wildtier-Stiftung, der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft und dem NABU/Naturgucker.
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Die vom Ukraine-Krieg zerstörten städtischen Gebiete in Charkiw sind für Fledermäuse tödlich - Verlust von Schlafplätzen und tödliche Fallen in zerstörten Gebäuden
Der russische Krieg in der Ukraine hat nicht nur schwerwiegende Folgen für die Menschen, sondern wirkt sich auch negativ auf die Populationen städtischer und halbstädtischer Wildtiere in den angegriffenen Städten und Regionen aus. Wissenschaftler:innen des ukrainischen Fledermaus-Rehabilitationszentrums untersuchten vor kurzem die Auswirkungen der kriegsbedingten Gebäudeschäden auf die städtischen Populationen einer wichtigen und weit verbreiteten Fledermausart, der große Abendsegler (Nyctalus noctula), in der Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Gebäude, die von Fledermäusen als Schlafplätze genutzt werden, zerstört und etwa 7.000 Fledermäuse getötet wurden. Darüber hinaus sind teilweise zerstörte Gebäude zu einer tödlichen Falle für Fledermäuse geworden, was zu mehreren tausend weiteren Opfern führte. Die Ergebnisse wurden im "Journal of Applied Animal Ethics Research" veröffentlicht.

Ungeregelter Betrieb alter Windenergieanlagen tötet viele Fledermäuse – wirksamer Schutz wäre einfach umzusetzen
Fledermäuse lassen sich an Windenergieanlagen (WEA) wirksam schützen, wenn die Anlagen bei hoher Fledermausaktivität zeitweise abgestellt werden. Über eine derartige Betriebssteuerung lässt sich ein Fledermaus-freundlicher Betrieb der Anlagen erreichen. Dennoch laufen rund zwei Drittel der WEA in Deutschland ohne diese Regulierung, da darauf abgestimmte Leitlinien erst nach deren Inbetriebnahme verabschiedet wurden. Ein Wissenschaftsteam unter Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) ermittelte nun exemplarisch, dass an derartigen alten WEA in zwei Monaten mehrere Hundert Tiere zu Tode kommen können – an Anlagen mit Betriebssteuerung, die vergleichend untersucht wurden, starb im selben Zeitraum keine einzige Fledermaus. In einem Aufsatz in der Fachzeitschrift „Naturschutz und Landschaftsplanung“ schließt das Autorenteam, dass der Betrieb alter WEA dringend dem aktuellen Regelwerk angepasst werden müsse, um bedrohte Fledermäuse wirksam zu schützen und drohenden Bestandsrückgängen entgegen zu wirken.

Neue Embryonen und Leihmütter für BioRescue, das Forschungsprojekt zur Rettung der Nördlichen Breitmaulnashörner
Vier Jahre nach Beginn des ehrgeizigen BioRescue-Forschungsprojekts zur Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns erzielt das BioRescue-Konsortium bedeutende Fortschritte: Mithilfe moderner Technologien der assistierten Reproduktion wurden 29 Embryonen des Nördlichen Breitmaulnashorns erzeugt und in flüssigen Stickstoff eingefroren (cryo-konserviert), um später für den Transfer in eine Leihmutter zur Verfügung zu stehen. Bei der letzten Eizellentnahme im Mai 2023 wurden 18 Eizellen entnommen, aus denen 5 neue Embryonen entstanden sind. Die Spermien für die Befruchtung stammten von zwei verschiedenen Bullen zur Erhöhung der genetischen Vielfalt. Das BioRescue-Forschungsprojekt wird hauptsächlich vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert.

Wie Proteine Säugetier-Spermien auf ihrem Weg zur Eizelle schützen
Die Samenflüssigkeit von Säugetieren enthält eine Vielzahl von Eiweißen, die von den Geschlechtsanhangsdrüsen ausgeschüttet werden und wichtig für die Vorgänge bei der Befruchtung sind. Eines dieser Eiweiße, welches bei Huftieren - und in besonders großer Menge bei Schweinen – vorkommt, ist das Spermadhesin AQN-3. Ein Forschungsteam des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW), der Humboldt-Universität zu Berlin (HUB) und des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie hat das Protein untersucht und unerwartete Eigenschaften entdeckt, die dazu beitragen könnten, dass Spermien bis zum Erreichen der Eizelle funktionsfähig bleiben. Die Erkenntnisse sind in der Fachzeitschrift „Chemistry and Physics of Lipids“ veröffentlicht.
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Wissenschaftliche Daten zeigen: Mähroboter sind eine große und wachsende Gefahr für Igel
Am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) werden Fälle von Schnittverletzungen an Igeln wissenschaftlich dokumentiert, die von automatisierten Rasenmähern verursacht wurden. Die Daten zeigen ein ernstes Problem für diese besonders geschützte Tierart auf, denn die Zahl der Schnittverletzungen mit gravierenden bis tödlichen Folgen ist hoch und steigt zudem seit Beginn des Frühjahrs erheblich an. Technische Lösungen für Mähroboter, die Kleintiere wie Igel zuverlässig erkennen, sind noch nicht marktreif. Igel-Auffangstationen sind mit der Zahl und Schwere der Verletzungen überfordert, sodass politisches Handeln dringend erforderlich sei, so die Forschenden.