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Aktuelle Pressemitteilungen

Untersuchung toter Greifvögel zeigt, dass Nagetiergifte in der Umwelt eine Bedrohung ihrer Bestände darstellen
Der vermehrte Einsatz von Chemikalien in vielen Bereichen unseres Lebens führte in den letzten Jahrzehnten zu einer Belastung von Wasser, Böden und (Wild-)tieren. Neben Pflanzenschutzmitteln sowie Human- und Veterinärarzneimitteln führten auch Nagetiergifte (Rodentizide) zu toxischen Effekten in Wildtieren. Eine neue Untersuchung von Wissenschaftler*innen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW), des Umweltbundesamtes (UBA) und des Julius-Kühn-Instituts (JKI) belegt, dass diese Stoffe in der Leber von Greifvögeln in Deutschland nachweisbar sind. Häufig gefunden wurden Blutgerinnungshemmer (Antikoagulantien), die gegen Nagetiere in der Land- und Forstwirtschaft und in Städten eingesetzt werden. Besonders mit Rodentiziden belastet sind Habichte im städtischen Raum in Berlin sowie Rotmilane. Der Nachweis dieser Gifte auch in Seeadlern zeigt, dass auch Vögel, die eher menschenferne Lebensräume bevorzugen, nicht vor Belastungen gefeit sind. Die Untersuchung, die vom WWF Deutschland unterstützt wurde, ist in der Fachzeitschrift „Environmental Research“ veröffentlicht.

Neue Technologien, neue Verantwortung: BioRescue entwickelt ethische Risikobewertung für das Rettungsprogramm der nördlichen Breitmaulnashörner
Das BioRescue-Konsortium entwickelt und nutzt fortschrittliche assistierte Reproduktionstechnologien (aART) zur Rettung stark gefährdeter Säugetiere wie dem nördlichen Breitmaulnashorn. Diese neuen Technologien verschieben die Grenzen des Möglichen bei der Erzeugung von Nachwuchs. Infolgedessen müssen neue ethische Fragen bezüglich der Anwendung dieser Hilfsmittel beantwortet und relevante Tierschutzaspekte berücksichtigt werden. Um sicherzustellen, dass diese Aspekte mit dem technologischen Durchbruch von aART Schritt halten, hat das BioRescue-Konsortium unter der Leitung der italienischen Universität Padua mit dem „Ethical Assessment (ETHAS)“-Tool ein ethisches Selbstbewertungsinstrument entwickelt, welches explizit auf die Durchführung von Eizellentnahmen, In-vitro-Fertilisationen, Embryotransfers und weiteren Prozeduren des Konsortiums ausgerichtet ist. ETHAS ist in einem wissenschaftlichen Aufsatz der Fachzeitschrift „Animals" ausführlich beschrieben.

Leibniz-IZW erfolgreich evaluiert – Förderung für weitere sieben Jahre empfohlen
Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat am 18. März 2021 seine offizielle Stellungnahme zur turnusmäßigen Evaluierung des Leibniz-IZW veröffentlicht. Die Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft werden regelmäßig evaluiert, spätestens alle sieben Jahre. Dabei bewerten international ausgewiesene Sachverständige die Leistungen und Strukturen jeder Einrichtung. Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft verabschiedet auf der Basis dieser Bewertung eine Stellungnahme, die in der Regel Empfehlungen zur weiteren Förderung der Einrichtung enthält. Für das Leibniz-IZW empfiehlt der Senat der Leibniz-Gemeinschaft Bund und Ländern, die gemeinsame Förderung des Instituts fortzusetzen.
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Vorsprung durch Forschung
Ob Tiger im CT oder Ultraschall-Untersuchungen beim Panda – Zoo und Tierpark Berlin sind froh, die Wissenschaftler*innen des Berliner Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) stets mit Rat und Tat an ihrer Seite zu wissen. Die enge Zusammenarbeit der Einrichtungen soll nun durch den Neubau eines Erweiterungsgebäudes des Leibniz-IZW weiter ausgebaut werden. Der Tierpark wird hierzu einen Teil seines Geländes, das für den Bau benötigt wird, an das IZW übertragen. Forschung ist heute eine wichtige Grundlage fürdie Arbeit moderner Zoos und das Leibniz-IZW ist hierbei ein wichtiger Partner für die Zoologischen Gärten in Berlin. Neue, wissenschaftliche Erkenntnisse helfen dabei, den Bedürfnissen von Tieren in menschlicher Obhut noch besser gerecht zu werden. Darüber hinaus bilden sie die Grundlage, um bedrohte Tierarten weltweit besser zu schützen.

Schnüffeln für die Wissenschaft
Berlin, 02.03.2021; gemeinsame Pressemitteilung vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und vom Leibniz-IZW
Die Listen der bedrohten Tiere und Pflanzen der Erde werden immer länger. Doch um diesen Trend zu stoppen, fehlt es an wichtigen Informationen. So lässt sich häufig nur schwer herausfinden, wo genau einzelnen Arten noch vorkommen und wie sich ihre Bestände entwickeln. Speziell ausgebildete Artenspürhunde können in solchen Fällen eine wertvolle Hilfe sein, wie eine neue Übersicht zeigt. Mithilfe der vierbeinigen Helfer lassen sich die gesuchten Arten meist schneller und effektiver finden als mit anderen Methoden, berichten Dr. Annegret Grimm-Seyfarth und Wiebke Harms vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und Dr. Anne Berger vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wilditerforschung (Leibniz-IZW) im Fachjournal „Methods in Ecology and Evolution“.

RNA-Analyse entschlüsselt Grundlagen der Fruchtbarkeit von Katzen und macht Hoffnung für bedrohte Wildkatzenarten
Die Erzeugung lebender Embryos mithilfe künstlicher Reproduktionstechnologien ist ein wichtiger Baustein zum Erhalt vom Aussterben bedrohter Säugetierarten. Um außerhalb eines lebenden Organismus (in vitro) eine ausreichende Anzahl befruchtungsfähiger weiblicher Keimzellen wachsen zu lassen, müssen Wissenschaftler*innen die natürliche Entwicklung der Ovarialfollikel nachbilden, vom frühesten - primordialen - Stadium angefangen. Nun liegt die erste umfassende Genexpressions-Analyse (Transkriptom) von frühen Ovarialfollikeln von einer anderen Tierart als Mäusen vor – die der Hauskatze. Die Analyse gibt einen Einblick in grundlegenden Mechanismen, welche Follikelaktivierung und -wachstum auslösen könnten. Die Forschungsarbeit, die von Wissenschaftler*innen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) und dem Berliner Zentrum für Genomik in der Biodiversitätsforschung (BeGenDiv) durchgeführt wurde, ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg, das Eizellenwachstum in vitro zu unterstützen.

Retroviren schreiben das Koala-Genom um und verursachen Krebs
Koalas sind mit zahlreichen Umwelt- und Gesundheitsproblemen konfrontiert, die ihr Überleben bedrohen. Neben Verkehrsunfällen, Hundeangriffen und dem Verlust ihres Lebensraums - wie letztes Jahr durch Buschbrände - leiden sie auch unter tödlichen Chlamydien-Infektionen und extrem hohen Häufigkeiten von Krebserkrankungen. Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) konnte nun zeigen, dass ein bestimmtes Retrovirus, welches in die Keimbahn der Koalas eindringt, die hohe Häufigkeit an Krebserkrankungen verursacht. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht.
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