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Aktuelle Pressemitteilungen

Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen verurteilt diffamierende Berichterstattung der BILD-Zeitung im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Das Leibniz-IZW schließt sich dem Aufruf zu mehr Sachlichkeit in Krisensituationen ausdrücklich an.

Dr. Nicole Münnich (Foto: Ralf Günther)
Dr. Nicole Münnich (Foto: Ralf Günther)

Dr. Nicole Münnich übernimmt ab dem 1. Dezember 2021 die Geschäftsführung des Forschungsverbundes Berlin e.V. (FVB). Sie folgt auf Dr. Falk Fabich, der nach dem Weggang der langjährigen Geschäftsführerin Dr. Manuela Urban seit April 2021 die kommissarische Geschäftsführung innehatte.

Feldarbeit mit Fledermäusen im Himalaya (Foto: Emily Stanford)
Feldarbeit mit Fledermäusen im Himalaya (Foto: Emily Stanford)

Millionen Jahre der Evolution haben zu einer immensen Vielfalt an Arten geführt, von denen jede auf einzigartige Weise an ihre Umwelt angepasst ist. Eine einfache Methode zur Messung der biologischen Vielfalt ist über die Anzahl der Arten (taxonomische Vielfalt), doch in jüngerer Zeit gewinnen weitere Maße an Bedeutung: die funktionelle Vielfalt – also die Vielfalt der phänotypischen Merkmale, die es den Organismen ermöglichen, ihre ökologischen Funktionen zu erfüllen ­– und die phylogenetische Vielfalt, d. h. die Vielfalt der Verästelungen im Baum des Lebens. In einer in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ veröffentlichten Arbeit vergleicht ein Wissenschaftsteam unter Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) diese Ansätze: Es fand heraus, dass Artenreichtum und funktionelle Vielfalt von Fledermausgemeinschaften im Himalaya mit zunehmender Höhe abnehmen, die phylogenetische Vielfalt jedoch gleich bleibt. Ihre Ergebnisse geben Aufschluss über die Vielfalt der Fledermäuse im Himalaya und dienen als wichtige Grundlage für die Bewertung dieser Vielfalt im Kontext von Umweltveränderungen.

Nachtaufnahme von Paris zeigt hell erleuchtete Gebiete und Dunkelkorridore - Fledermäuse müssen durch dieses Hell-Dunkel-Mosaik navigieren.
Nachtaufnahme von Paris zeigt hell erleuchtete Gebiete und Dunkelkorridore - Fledermäuse müssen durch dieses Hell-Dunkel-Mosaik navigieren.

Die künstliche Erhellung der Nacht durch Lampen gilt als zentrale zivilisatorische Errungenschaft mit unzähligen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Vorteilen für den Menschen. Für viele Tiere stellt jedoch die Erhellung der Nacht eine erhebliche Herausforderung dar. Nachtaktive oder lichtscheue Arten werden gezwungen, auf dunkle Bereiche auszuweichen oder ihr Verhalten an die Helligkeit anzupassen. In einem Aufsatz in der Fachzeitschrift „BioScience“ gibt ein internationales Forschungsteam unter Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) einen umfassenden Überblick über die Effekte von künstlichem Licht auf europäische Fledermausarten. Es stellt sich heraus, dass insbesondere jene Arten, die in engen Habitaten wie Wäldern jagen, sehr sensibel auf künstliches Licht reagieren. Fledermäuse, die an Waldrändern oder in offenen Gebieten jagen, sind hingegen etwas toleranter gegenüber künstlichem Licht. An Tagesquartieren oder Trinkstellen sind aber alle untersuchten Arten besonders lichtscheu.

Najin mit Projektleiter Prof. Thomas Hildebrand und Pfleger in Kenya (Foto: BioRescue/Jan Zwilling)
Najin mit Projektleiter Prof. Thomas Hildebrand und Pfleger in Kenya (Foto: BioRescue/Jan Zwilling)

Bei der Mission, das Nördliche Breitmaulnashorn durch fortschrittliche Technologien der assistierten Reproduktion vor dem Aussterben zu bewahren, legen die Wissenschaftler:innen und Naturschützer:innen des BioRescue-Konsortiums höchsten Wert darauf, das Leben und Wohlergehen der einzelnen Tiere zu respektieren. Nach einer speziellen, umfassenden ethischen Risikobewertung hat das Team nun beschlossen, das ältere der beiden verbleibenden Weibchen – die 32-jährige Najin –, als Spenderin von Eizellen (Oozyten) in den Ruhestand zu schicken. Damit steht dem ehrgeizigen Programm noch ein Weibchen zur Verfügung, welches Eizellen liefern kann: Najins Tochter Fatu. Unter Abwägung der Risiken und Chancen für die Individuen und die gesamte Art war diese Entscheidung alternativlos. Der Bedarf an stammzellassoziierten Techniken, die auch Bestandteil der BioRescue-Mission sind, und an langfristig angelegten Biobanken wird durch diese Entscheidung weiter erhöht. Najin wird als Repräsentantin ihrer Art und durch die Weitergabe von sozialem Wissen an zukünftige Nachkommen ein wichtiger Teil der Mission bleiben.

Besenderter Gepard in der Namib-Wüste (Foto: Ruben Portas)
Besenderter Gepard in der Namib-Wüste (Foto: Ruben Portas)

Milzbrand ist eine vom Bakterium Bacillus anthracis verursachte Infektionskrankheit, die in einigen Teilen Afrikas endemisch ist. Sie befällt Menschen, Nutztiere und Wildtiere. Ein Team des Gepardenforschungsprojekts des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) rekonstruierte nun anhand von GPS-Telemetriedaten einen besonderen Fall von Milzbrand in Namibia: Drei Geparde in der Namib-Wüste starben innerhalb von 24 Stunden, nachdem sie ein Bergzebra gefressen hatten, das später positiv auf den Erreger getestet wurde. Bei dem Bergzebra handelt es sich um den ersten beschriebenen Fall eines mit Milzbrand infizierten Wildtieres in dieser Wüstenregion. Der Fall zeigt auch, dass es bisher unbekannte Risiken für die Geparden in der Wüste geben könnte. Der Fall wird in der Fachzeitschrift „Frontiers in Veterinary Science“ ausführlich beschrieben.

Am 26. September wird nicht nur der Bundestag, sondern auch das Berliner Abgeordnetenhaus neu gewählt. In einem Positionspapier betonen nun die in Berlin Research 50 zusammengeschlossenen außeruniversitären Einrichtungen der Hauptstadt, worauf es nach der Wahl für die Forschung ankommt. Darin formulieren sie 10 Forderungen, die der künftige Senat umsetzen sollte, um Berlin als Wissenschaftsmetropole weiter zu stärken.