Leibniz-IZW verurteilt Russlands Angriff auf die Ukraine
Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung verurteilt den Angriff Russlands auf die Ukraine auf das Schärfste. Das Leibniz-IZW beschäftigt ukrainische Wissenschaftler:innen, ist in größter Sorge um die Kolleg:innen in der Ukraine und wird Wissenschafterl:innen in der Ukraine nach Kräften unterstützen.
Das Leibniz-IZW ist ein international anerkanntes Forschungsinstitut. Es gehört zum Forschungsverbund Berlin e.V. und ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Unser Ziel ist es, die Anpassungsfähigkeit von Wildtieren im Kontext des globalen Wandels zu verstehen und zum Erhalt von gesunden Wildtierbeständen beizutragen. Dafür erforschen wir die Vielfalt von Lebenslauf-Strategien, die Mechanismen der evolutionären Anpassungen und ihre Grenzen – inklusive Wildtierkrankheiten – sowie die Wechselbeziehungen zwischen Wildtieren, ihrer Umwelt und dem Menschen. Wir setzen Expertise aus Biologie und Veterinärmedizin in einem interdisziplinären Ansatz ein, um Grundlagen- und angewandte Forschung – von der molekularen bis zur landschaftlichen Ebene – in engem Austausch mit Stakeholdern und der Öffentlichkeit durchzuführen. Darüber hinaus stellen wir einzigartige und hochwertige Dienstleistungen für die Wissenschaftsgemeinschaft bereit.
Aktuelle Informationen zur Afrikanischen Schweinepest in Deutschland: Das Leibniz-IZW führt Forschungen zur Populationsdynamik, zur Modellierung von Krankheitsausbrüchen bei Wildschweinen sowie zur Ökologie und Mensch-Tier-Interaktion in urbanen Räumen durch. Die Afrikanische Schweinepest ist eine anzeigepflichtige Krankheit bei Nutztieren und daher sind für alle Fragen zum akuten Infektionsgeschehen die jeweiligen Landeslabore und das Friedrich-Loeffler-Institut (Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit) FLI zuständig.
Aktuelles

Kollisionsrisiko und Lebensraumverlust: Windräder in Wäldern beeinträchtigen bedrohte Fledermausarten
Um Klimaschutzziele zu erreichen, boomt in Deutschland der Ausbau erneuerbarer Energien – insbesondere der Windkraft. Mehr als 30.000 Anlagen wurden bislang auf dem Festland installiert, jetzt beginnt ein Ringen um weitere, rarer werdende, geeignete Standorte. So rücken auch Wälder als Standorte in den Fokus. Ein Forschungsteam des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) wies jetzt in einem Aufsatz in der Fachzeitschrift „Current Biology“ nach, dass die Windenergieerzeugung an diesen Standorten mit erheblichen Nachteilen verbunden für bedrohte Fledermausarten sein könnte: Große Abendsegler (Nyctalus noctula) haben ein hohes Kollisionsrisiko und sind vermehrt an Windkraftanlagen in Wäldern anzutreffen, wenn diese in der Nähe von ihren Quartieren stehen. Fern der Quartiere meiden Große Abendsegler jedoch die Anlagen, was praktisch zu einem Lebensraumverlust für diese Art führt.

Retroviren in Madagaskar-Mausmakis sind vielfältig und überraschend ähnlich zu denen in Eisbären oder Hausschafen
Madagaskar beherbergt eine einzigartige Artenvielfalt mit einer großen Anzahl nur dort vorkommender (endemischer) Arten, darunter zahlreiche Lemurenarten wie Mausmakis. Diese Vielfalt ist besonders beeindruckend bei ihren Retroviren, berichtet ein Wissenschaftsteam unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) und der University of Stirling in der Zeitschrift „Virus Evolution“. Sie analysierten die Genome mehrerer Mausmaki-Spezies und identifizierten Viren zweier Klassen, die alte Infektionen der Keimbahn der Mausmakis darstellen. Die Viren verhalten sich nun ähnlich wie Lemurengene und werden daher endogene Retroviren (ERV) genannt. Überraschend war, dass einige der identifizierten Retroviren eng mit Viren verwandt sind, die in ganz anderen Säugetieren wie Eisbären oder Hausschafen vorkommen. Dies deutet auf ein sehr viel komplexeres Muster des Wirtswechsels von Retroviren hin.

Heribert Hofer ist neuer Präsident der GDNÄ
Pressemitteilung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ)
Zum Jahreswechsel tritt der renommierte Wildtierforscher Professor Heribert Hofer das Amt des Präsidenten der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ) an. Er löst den Pharmakologen Professor Martin Lohse ab, der die GDNÄ durch die schwierigen Jahre der Pandemie und das Jubiläumsjahr 2022 mit einer glanzvollen 200-Jahrfeier geführt hat.

Tüpfelhyänen-Zwillingsbrüder zieht es bei Abwanderung aus ihrem Geburtsclan häufig in dieselbe neue Gruppe

BioRescue erzeugt Urkeimzellen aus Stammzellen des nördlichen Breitmaulnashorns – eine Weltneuheit bei großen Säugetieren
Das BioRescue-Konsortium entwickelt Technologien der assistierten Reproduktion und Stammzellen weiter, um das nördliche Breitmaulnashorn vor dem Aussterben zu bewahren. Das Team um Spezialisten der Osaka Universität in Japan verkündet nun einen wichtigen Durchbruch: die Erzeugung von Urkeimzellen (Vorläufern von Keimzellen wie Ei- und Samenzellen) aus induzierten pluripotenten Stammzellen des nördlichen Breitmaulnashorns Nabire – nie zuvor gelang dies bei großen Säugetieren. Damit verbleibt nur noch ein letzter Schritt zur Herstellung künstlicher Nashorn-Keimzellen aus konserviertem Gewebe. Wenn dies gelänge, würde dies die Verfügbarkeit und genetische Vielfalt von Embryonen erhöhen und zu einem Eckpfeiler für die Rettung des nördlichen Breitmaulnashorns werden. Das Team beschreibt die Zellkultur-Systeme und Verfahren zur Erzeugung der Urkeimzellen in einem heute in der Zeitschrift „Science Advances“ veröffentlichten Artikel.

Fledermaushäufigkeit und -vielfalt in der Ostukraine sind in alten Laubwaldbeständen an Flussufern am höchsten
Waldbewohnende Fledermäuse benötigen komplexe Waldstrukturen, um im Sommer erfolgreich zu Nachkommen zu produzieren. Neue Forschungsergebnisse eines internationalen Teams des Ukrainian Bat Rehabilitation Center (UBRC) und des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) aus der Region Charkiw (Ostukraine) zeigen, dass große Bestände von mindestens 90 Jahre alten Wäldern die Brutaktivitäten von Fledermäusen, die Häufigkeit ihres Vorkommens und die Artenvielfalt verbessern. Das zahlenmäßige Vorkommen und die Vielfalt der Fledermausarten stiegen von Hochlandflächen, die von landwirtschaftlich genutzten Flächen umgeben sind, zu Flächen am Fluss oder am Wasser mit hohem Waldanteil deutlich an. Die Arbeit wurde kürzlich in der Fachzeitschrift „Forests“ veröffentlicht.

Markierungsbäume von Geparden sind Hotspots der Kommunikation – auch für andere Tierarten
Markierungsbäume sind für Geparde wichtige Hotspots der Kommunikation: Dort tauschen sie über Duftmarken, Urin und Kot Informationen mit anderen und über andere Geparde aus. Ein Team vom Gepardenforschungsprojekt des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) zeigte nun, dass weitere Säugetierarten auf Farmland in Namibia an den Bäumen der Geparde ein Netzwerk für inner- und zwischenartliche Kommunikation unterhalten. Schabrackenschakale, Afrikanische Wildkatzen und Warzenschweine besuchten und beschnüffelten die „Szenekneipen der Geparde“ häufiger als die Kontrollbäume, analysiert das Team anhand von Fotos und Videos aus Wildtierkameras in der Fachzeitschrift „Mammalian Biology“. Eine klassische Beutetierart der Geparde mied deren Hotspots hingegen.
IZW in den Medien
07.05.2022 | The Atlantic
Where and when did humans domesticate horses?
26.04.2022 | nature
COVID is spreading in deer. What does that mean for the pandemic?
26.04.2022 | The East African
How spotted hyenas adjust foraging behavior to survive climate change
18.04.2022 | RTL News
Windkraft oder Artenschutz: Diese Maßnahmen plant die Bundesregierung
16.04.2022 | taz
Landflucht der Feldhasen
08.04.2022 | Vier Pfoten
Sieben Braunbären erfolgreich narkotisiert und behandelt
04.06.2021 | BBC News
How to protect birds and bats from wind turbines
02.06.2021 | Frankfurter Allgemeine Zeitung
Kontaktbörse am Katzenbaum - Die sozialen Netzwerke der Geparden
01.06.2021 | ZEIT Leo
Wer ist hier der Boss - Zwei Gepardenbrüder in Namibia
27.05.2021 | Pferde.de
Ob blond, ob braun – die Geschichte der Fellfarben beim Pferd
26.05.2021 | ServusTV
Cher und der Elefant
25.05.2021 | Der Tagesspiegel
In Brandenburg werden immer mehr Wölfe getötet
19.05.2021 | BILD
Eltern von Eisbärin Hertha sind Geschwister - Wie gefährlich ist Inzucht bei Tieren?
13.05.2021 | Berliner Zeitung
Wenn einer Braunbärin der Zahn gezogen wird
12.05.2021 | FOCUS
Tote Wölfin «Juli» wird untersucht
10.05.2021 | Bild der Wissenschaft
Magnetsinn im Fledermaus-Auge
07.05.2021 | Nature World News
Animals Can Survive Illnesses Caused by Climate Change Better than Humans?
07.05.2021 | APA Austria
Studie: Ein Drittel der Schüler weiß nicht was Zoonosen sind
06.05.2021 | Econoticias
Los murciélagos tienen un sexto sentido en las córneas
03.05.2021 | Der Tagesspiegel
Kinderwünsche und Umsiedelungen für Nashörner - Alternativen zum Aussterben
02.05.2021 | Spektrum der Wissenschaft
Artenschutz: Hunde haben die Nase vorn
30.04.2021 | Riffreporter
Schicksalsjahr für die Natur: Verhandlungen zu globalem Abkommen stecken fest
29.04.2021 | Der Tagesspiegel
Wie Pferde und Esel Wüsten beleben
28.04.2021 | FOCUS
Weiterer Schritt zur Rettung der Art
26.04.2021 | Bochumer Zeitung
Retroviren schreiben das Koala-Genom um und verursachen Krebs
19.04.2021 | ARD tagesschau24
WISSENSCHECK: Tierparks im Wandel
17.04.2021 | Spektrum der Wissenschaft
Artenschutz in Afrika - Stammtisch der Geparden
14.04.2021 | Greenpeace-Magazin
Dufte Katzenbars: Die Entdeckung von „Kommunikationshotspots“ könnte den Schutz der bedrohten Geparde voranbringen
07.04.2021 | Windkraft-Journal
Artenschutz an Windanlagen: Wie das akustische Monitoring zum Schutz der Biodiversität verbessert werden kann (und sollte)
05.04.2021 | ZDF Terra X
Die Sprache der Tiere
02.04.2021 | Berliner Zeitung
Berliner Forscher bitten zu Ostern zur Hasenjagd
02.04.2021 | Badische Zeitung
Dating in Hyänen-Kreisen: Was für ein Stress
31.03.2021 | Berlin.de
Hase oder doch Kaninchen? Berliner zum Zählen aufgerufen
31.03.2021 | Süddeutsche Zeitung
Hase oder doch Kaninchen? Berliner zum Zählen aufgerufen
30.03.2021 | NABU Berlin
Auch der Osterhase ist ein (Ost-)Berliner - Berliner*innen sollen Feldhasen-Sichtungen in der Stadt melden
30.03.2021 | Horizon Magazine
The curious case of northeast Brazil’s cross-breeding sea turtles
25.03.2021 | Deutschlandfunk Kultur
Genomatlas für Artenschutz: Gen-Entschlüsselung könnte Artenvielfalt bewahren
25.03.2021 | The Guardian
Researchers find the secret of the bunny hop: it's all in the genes
25.03.2021 | MDR
Chemie in Greifvögeln: Pflanzenschutzmittel, Nagetiergift, Ibuprofen und Antibiotika
25.03.2021 | Die Linde
Schlagrisiko von Fledermäusen an Windkraftanlagen verringern
25.03.2021 | FOCUS
Rattengift bedroht Greifvögel
23.03.2021 | Berliner Zeitung
Chemikalien vergiften Greifvögel in Deutschland – und Habichte in Berlin
12.03.2021 | Terra Mater Factual Studios
How to Save a Species When There Are Only Two Females Left