Das Leibniz-IZW ist ein international anerkanntes Forschungsinstitut. Es gehört zum Forschungsverbund Berlin e.V. und ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Unser Ziel ist es, die Anpassungsfähigkeit von Wildtieren im Kontext des globalen Wandels zu verstehen und zum Erhalt von gesunden Wildtierbeständen beizutragen. Dafür erforschen wir die Vielfalt von Lebenslauf-Strategien, die Mechanismen der evolutionären Anpassungen und ihre Grenzen – inklusive Wildtierkrankheiten – sowie die Wechselbeziehungen zwischen Wildtieren, ihrer Umwelt und dem Menschen. Wir setzen Expertise aus Biologie und Veterinärmedizin in einem interdisziplinären Ansatz ein, um Grundlagen- und angewandte Forschung – von der molekularen bis zur landschaftlichen Ebene – in engem Austausch mit Stakeholdern und der Öffentlichkeit durchzuführen. Darüber hinaus stellen wir einzigartige und hochwertige Dienstleistungen für die Wissenschaftsgemeinschaft bereit.

Aktuelle Informationen zur Afrikanischen Schweinepest in Deutschland: Das Leibniz-IZW führt Forschungen zur Populationsdynamik, zur Modellierung von Krankheitsausbrüchen bei Wildschweinen sowie zur Ökologie und Mensch-Tier-Interaktion in urbanen Räumen durch. Die Afrikanische Schweinepest ist eine anzeigepflichtige Krankheit bei Nutztieren und daher sind für alle Fragen zum akuten Infektionsgeschehen die jeweiligen Landeslabore und das Friedrich-Loeffler-Institut (Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit) FLI zuständig.

Aktuelles

Thomas Hildebrandt, Author: tedxtum
Thomas Hildebrandt, Author: tedxtum

tedxtum.com Thomas Hildebrandt

What happens when an animal species goes extinct? Is it due to the natural path of evolution, or the thoughtless actions of humankind? Less than a century ago, hundreds of thousands of northern white rhinos roamed the landscape of Central Africa. Today, there are only three individuals left. Prof. Hildebrandt has made it his mission to save the most endangered mammal species on Earth. Together with his team, he travels around the world to perform incredible work in the area of conservation science, which sometimes requires extreme and dangerous procedures when dealing with animals like rhinos and elephants.

Schabrackenhyäne Autor: Dr Ingrid Wiesel

Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung der Universität Potsdam, des Tierparks Berlin und des Berliner Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung hat erstmals die Genetik der Schabrackenhyäne untersucht: Die Ergebnisse zeigen, dass der Bestand seit einer Million Jahren kontinuierlich abnimmt und die Schabrackenhyänen überraschenderweise die bei Säugetieren geringste bisher gefundene genetische Variabilität aufweisen. Auf ihre Gesundheit scheint das aber keinen negativen Einfluss zu haben. Die Studie wurde jetzt in der Fachzeitschrift Molecular Biology and Evolution veröffentlicht.

Przewalski Pferd Autor: Kustanay
Przewalski Pferd Autor: Kustanay

Przewalski-Pferde gelten als die letzten Wildpferde. Eine neue internationale Studie unter der Leitung von Professor Ludovic Orlando und mit Beteiligung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) zeigt nun, dass dies nicht zutrifft. Die Studie, die heute in der Fachzeitschrift Science veröffentlicht wurde, verändert unsere Sicht auf die Ursprünge der Hauspferde. Mithilfe archäologischer und genetischer Untersuchungen konnten die Forscher nachweisen, dass am Beginn der Domestikation das Przewalski-Pferd stand. Später verwilderten einige der ursprünglich domestizierten Pferde wieder und wurden dadurch die Urahnen aller heute lebenden Przewalski-Pferde. Eine damals vorhandene zweite Pferdeart ersetzte Przewalski-Pferde als Hauspferd und begründete damit die Linie, von der alle modernen Hauspferde abstammen.

Vampirfledermaus, Brock Fenton.
Vampirfledermaus, Brock Fenton.

Vampirfledermäuse ernähren sich ausschließlich von Blut - eine einzigartige Lebeweise unter Säugetieren. Man vermutet schon lange, dass im Laufe der Evolution hochspezifische Anpassungen zu dieser Lebensweise geführt haben, sichtbar im Genom dieser Tiere. Auch die Gemeinschaft von Mikroorganismen in ihrem Verdauungstrakt, das Mikrobiom, spielt eine wesentliche Rolle beim Verdauen von Blut. Wie stark beeinflussen Viren aus einer Blutmahlzeit die Gesundheit von Vampirfledermäusen? Um diese Frage zu beantworten, erforschten WissenschaftlerInnen des Berliner Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) gemeinsam mit internationalen Partnern das Genom der Fledermäuse und ihre Mikroorganismen im Darm. Die Ergebnisse bestätigen die große Bedeutung des Mikrobioms  bei der Ernährung mit Blut und der Verbesserung der Resistenz gegen Virusinfektionen. Als möglicher Überträger der  Tollwut werden Vampirfledermäuse oft als Bedrohung für Nutztiere angesehen. Wie sich herausgestellt, tragen sie weniger infektiöse Viren in sich als bisher angenommen. Diese Ergebnisse sind in den Fachzeitschriften „Nature Ecology & Evolution" und „EcoHealth" veröffentlicht.

Kaninchen melden Leibniz IZW Autor: Leibniz-IZW
Kaninchen melden Leibniz IZW Autor: Leibniz-IZW

Wildtiere erobern die Städte, in Berlin und anderswo. Und so treffen viele ihr erstes Wildtier „in freier Wildbahn“ im urbanen Bereich – meistens, aber nicht immer, sind das spannende Begegnungen mit einem erfreulichen Ausgang. Um das wachsende Interesse zu befriedigen, den aufkommenden Wissensdurst zu stillen und Angebote vorzustellen, die eine Beteiligung der Öffentlichkeit an wissenschaftlichen Forschungsarbeiten ermöglichen, gibt es jetzt die Internetseite für alle an Wildtieren in der Stadt Interessierte.

 

Cheetah, Autor: R.Portas, Leibniz-IZW
Cheetah, Autor: R.Portas, Leibniz-IZW

Eine Neubewertung der Gepardenpopulationen im südlichen Afrika enthüllt die kritische Lage dieser Wildkatze. Internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zeigen, dass die derzeitige Populationsschätzung von Geparden im südlichen Afrika veraltet ist. Nach aktueller Datenlage musste der Bestand drastisch nach unten korrigiert werden. Die Expertengruppe empfiehlt den Schutzstatus des Geparden auf der Roten Liste der Welt-Naturschutzunion (IUCN) sofort auf „stark gefährdet“ hochzusetzen.  Die Studie ist in der wissenschaftlichen Zeitschrift „PeerJ“ veröffentlicht.

Wildschwein Sus scrofa Autor: Milena Stilfried
Wildschwein Sus scrofa Autor: Milena Stilfried

Wildschweine sind bekannt für ihr ausgezeichnetes Lernverhalten und ihre hohe Flexibilität - zu Recht, denn die urbanen Vierbeiner nehmen die Stadt ganz anders wahr als ihre Artgenossen vom Land. Während das Stadtschwein mitten in menschlichen Siedlungen lebt und menschliche Nähe bis auf wenige Meter toleriert, vermeiden die Landschweine sowohl den Menschen selbst als auch menschlich geprägte Landschaftsstrukturen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Berliner Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Kooperation mit Berliner und Brandenburger Forsten. Die Studie wurde von der Stiftung Naturschutz Berlin und National Geographic finanziell unterstützt. Die Ergebnisse sind jetzt in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Frontiers in Ecology and Evolution“ veröffentlicht.