Das Leibniz-IZW ist ein international anerkanntes Forschungsinstitut. Es gehört zum Forschungsverbund Berlin e.V. und ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Unser Ziel ist es, die Anpassungsfähigkeit von Wildtieren im Kontext des globalen Wandels zu verstehen und zum Erhalt von gesunden Wildtierbeständen beizutragen. Dafür erforschen wir die Vielfalt von Lebenslauf-Strategien, die Mechanismen der evolutionären Anpassungen und ihre Grenzen – inklusive Wildtierkrankheiten – sowie die Wechselbeziehungen zwischen Wildtieren, ihrer Umwelt und dem Menschen. Wir setzen Expertise aus Biologie und Veterinärmedizin in einem interdisziplinären Ansatz ein, um Grundlagen- und angewandte Forschung – von der molekularen bis zur landschaftlichen Ebene – in engem Austausch mit Stakeholdern und der Öffentlichkeit durchzuführen. Darüber hinaus stellen wir einzigartige und hochwertige Dienstleistungen für die Wissenschaftsgemeinschaft bereit.
Aktuelle Informationen zur Afrikanischen Schweinepest in Deutschland: Das Leibniz-IZW führt Forschungen zur Populationsdynamik, zur Modellierung von Krankheitsausbrüchen bei Wildschweinen sowie zur Ökologie und Mensch-Tier-Interaktion in urbanen Räumen durch. Die Afrikanische Schweinepest ist eine anzeigepflichtige Krankheit bei Nutztieren und daher sind für alle Fragen zum akuten Infektionsgeschehen die jeweiligen Landeslabore und das Friedrich-Loeffler-Institut (Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit) FLI zuständig.
Aktuelles
Anita Reinsch erhält für Fotos den Ersten Preis
Die ehemalige IZW-Mitarbeiterin Anita Reinsch hat den Ersten Preis in der Kategorie Mikrofotografie 2016 des Magazins „Bild der Wissenschaft" gewonnen. Dabei lieferte nüchterne Technik die Motive: Entstanden sind die Bilder alle unter dem Rasterelektronenmikroskop am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin.
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Wikinger setzten die weltweite Verbreitung der Gangpferde in Gang
Einige Pferde verfügen über spezielle Gangarten, die für den Reiter komfortabler sind als Schritt, Trab oder Galopp. Wie nun ein internationales Forscherteam unter Leitung des Berliner Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) herausgefunden hat, liegt der Ursprung der Gangpferde höchstwahrscheinlich im mittelalterlichen England des 9. Jahrhunderts, von wo aus sie durch die Wikinger nach Island kamen und sich später in ganz Europa und Asien verbreiteten. Die Studie wurde in der aktuellen Ausgabe des wissenschaftlichen Fachmagazins „Current Biology“ veröffentlicht.
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Gefährlicher Flug in den Windpark
Vor allem weibliche Fledermäuse scheinen im Frühsommer regelrecht von Windkraftanlagen angezogen zu werden. Das ist eines der Ergebnisse der Pilotstudie des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin. Die Forscher hatten den nächtlichen Flug des einheimischen Großen Abendseglers via GPS-Tracking beobachtet. Einige Resultate verblüfften selbst die Experten.
Sozialstatus der Mutter und Geschwisterrivalität beeinflussen das Säugen bei Tüpfelhyänen
Weibchen von niedrigem sozialen Rang haben oft begrenzten Zugang zu Nahrungsquellen. Folglich können sie ihre Nachkommen nur in unregelmäßigen Abständen säugen, sodass diese oft lange Fastenperioden durchstehen müssen. Dies kann Wachstum und Überleben der Nachkommen erheblich beeinträchtigen, vor allem wenn sie die Milch mit einem Wurfgeschwister teilen müssen. Nun haben Wissenschaftler vom Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) und vom ehemaligen Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie in Seewiesen herausgefunden, dass rangniedere Tüpfelhyänen ihre geringe Säugehäufigkeit in gewissem Umfang kompensieren können. Dies tun sie, indem sie in den einzelnen Säugeperioden mehr Milch von höherer Nährstoffqualität an ihre Nachkommen geben als ranghohe Mütter. Wie die Ergebnisse der Studie außerdem zeigen, verhalten sich dominante Geschwister in Zwillingswürfen aggressiv gegenüber ihrem untergeordneten Zwilling, um selber mehr Milch zu bekommen. Die Studie wurde nun im wissenschaftlichen Fachmagazin „Behavioural Ecology” veröffentlicht.
Flusspferde auf der Suche nach den letzten geeigneten Wasserstellen
Flusspferde im Großen Ruaha-Fluss in Tansania verlieren während der Trockenzeit einen großen Teil ihres Lebensraums. Während dieser Zeit führt der Fluss zunehmend wenig Wasser, da die Menschen dem Fluss stromaufwärts immer mehr Wasser entnehmen. Austrocknung ist die Folge. Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) haben untersucht, wie sich das auf die Verbreitung der Flusspferde auswirkt. Die aktuelle Studie zeigt, dass sich die Flusspferde auf ausgedehnte Wanderungen über weite Entfernungen begeben müssen, um lebensnotwenige Tagesrastplätze zu finden. Die Ergebnisse wurden im frei zugänglichen Online-Fachmagazin „PLOS ONE“ veröffentlicht.
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Wie leben die Füchse in meinem Kiez?
BürgerwissenschaftlerInnen erforschen das Leben der „Füchse in der Stadt“
Fast jeder hat die Berliner Stadtfüchse schon einmal gesehen. Wir sehen sie an den unmöglichsten Orten, mitten am helllichten Tag. Genauso schnell wie sie auftauchen, verschwinden sie jedoch oft wieder. Aber wohin? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, möchte das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) gemeinsam mit Berlinerinnen und Berlinern die Stadtfüchse genauer untersuchen. Am 1. Juni 2016 wurde dafür eine interaktive Bürgerwissenschaften-Karte freigeschaltet, mit deren Hilfe BürgerInnen verschiedene Forschungsaufgaben in ihrem Kiez übernehmen können.
Gezielter Schutz für Borneos Raubtiere
Umwandlungen und Fragmentierung des natürlichen Lebensraums, Abholzung, illegales Jagen, Feuer: die Regenwälder und Wildtiere Borneos, der drittgrößten Insel der Welt, sind stark bedroht. Nun hat ein internationales Forschungsteam unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) und der Kommission „Arterhaltung“ (Species Survival Commission, SSC) der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen (IUCN) einen Leitplan für zielgerichtete Maßnahmen zum Schutz der Wildkatzen und Kleinraubtiere Borneos in einer Sonderausgabe des Raffles Bulletin of Zoology veröffentlicht.