Abteilung für Evolutionäre Ökologie: Projekte

Evidenzbasierte Lösungen für den Farmer-Gepard-Konflikt in Namibia

Konflikte zwischen Menschen, ihren Nutztieren und Raubtieren sind ein weltweites Phänomen. Die Entwicklung von nachhaltigen Lösungen bedeutet eine große Herausforderung, besonders für bedrohte Raubtierarten. Wir zeigen am Beispiel der Geparde in Namibia, wie mit detaillierten Informationen der räumlichen Bewegungen der Geparde das Rindermanagement der Farmer angepasst werden kann. Damit reduzieren sich die Verluste substanziell, ebenso das Töten von Geparden durch die Farmer.

Die Bewegungsökologie Großer Abendsegler (Nyctalus noctula) in anthropogenen Landschaften

Die Forschung dieses Projekts widmet sich den Fragen, wie hochmobile Arten wie der Große Abendsegler (Nyctalus noctula) im Agrarland oder in städtischen Räumen überleben und welche Faktoren das individuelle Verhalten sowie die lokalen Bestände beeinflussen.

Verhaltensökologie und Evolutionsbiologie der Tüpfelhyänen-Population des Ngorongoro-Krater

Wie – und wie gut – reagieren gruppenlebende Tiere auf soziale und ökologische Veränderungen? Um dieser Frage nachzugehen, untersuchen wir die Evolution von Sozialverhalten sowie Verhaltens- und Evolutionsprozesse, die die Lebensgeschichte und die Fitness gruppenlebender Tiere prägen anhand einer gesamten Population wildlebender Tüpfelhyänen (acht Gruppen, mehr als 2500 Individuen), die wir seit 1996 beobachten und für die wir einen fast vollständigen genetischen Stammbaum über neun Generationen erstellt haben.

Evidenzbasierter Arten- und Habitatschutz am Beispiel von asiatischen und afrikanischen Nashörnern

Nashörner sind durch Wilderei und den Verlust ihres Lebensraums stark vom Aussterben bedroht, verbliebene Bestände existieren oftmals nur noch in fragmentierten Restpopulationen. Das Projekt erforscht die Gründe für diesen drastischen Rückgang und versucht, Lösungsansätze zu finden, die ein Aussterben verhindern könnten.

Physiologie, Ökologie und Schutz von migrierenden Fledermäusen

In diesem Projekt wird erforscht, wie migrierende Fledermäuse ihren Weg auf ihren jährlichen, über Tausende Kilometer langen Wanderungen finden und welchen spezifischen Risiken sie ausgesetzt sind, wenn sie sich in anthropogen geprägten Landschaften fortbewegen.

Angewandte Igelschutzforschung

In diesem Projekt wird untersucht, wie sich Igel an urbane Lebensbedingungen anpassen. Ziel ist es, in engem Dialog mit allen Interessensgruppen verbesserte Schutzmaßnahmen für den Igel zu entwickeln und in der Gesellschaft zu etablieren.

Die Wirkung von künstlichem Licht auf nachtaktive Säugetiere

Jedes Jahr nimmt der bei Nacht beleuchtete Anteil der Erdoberfläche um 2 Prozent zu. In diesem Projekt untersuchen wir, wie nachtaktive Säugetiere wie Fledermäuse auf künstliches Licht bei Nacht reagieren und welche Lösungen sich finden lassen, um potenziell nachteilige Effekte auf Fledermäuse abzuschwächen oder zu kompensieren.

Gute Fortpflanzung und Gesundheit in einer genetisch verarmten Art, dem Gepard

In diesem Projekt untersuchen wir den Einfluss der geringen genetischen Variabilität der Geparde auf ihre Fortpflanzung und Gesundheit. Wir zeigen, dass sich Geparde im Freiland trotz ihres genetischen Monomorphismus erfolgreich fortpflanzen und ein starkes Immunsystem aufweisen, und dass Zuchtschwierigkeiten in Zoos mit gezieltem Management verbessert werden können.

Energie für Ausdauerleistungen: Welchen Treibstoff nutzen migrierende Fledermäuse?

Im Fokus dieses Projekts steht die Frage, warum Fledermäuse und Vögel offenbar ähnliche Anpassungen in ihrer Stoffwechselphysiologie aufweisen, um über lange Strecken zu migrieren.