PANDASIA – Preventing Future Pandemics

Neu auftretende Infektionskrankheiten, die durch Viren und Bakterien verursacht und zwischen Tier und Mensch übertragen werden (sogenannte Zoonosen), stellen eine zunehmende Bedrohung für die globale Gesundheit dar. Klimawandel und Biodiversitätsverlust erhöhen das Risiko neuer Pandemien. Das transdisziplinäre Projekt PANDASIA erforscht Risiken für neue Pandemien und entwickelt Strategien, sogenannte „spillover events“ unwahrscheinlicher zu machen.

Projektdetails
Vollständiger Projekttitel: PANDASIA – Pandemic literacy and viral zoonotic spillover risk at the frontline of disease emergence in Southeast Asia to improve pandemic preparedness
Laufzeit: 2023 - 2027
Drittmittelfinanziert: ja
Beteiligte Abteilung(en): Abt. Wildtierkrankheiten
Projektleitung im Leibniz-IZW: Alex Greenwood (Abt. Wildtierkrankheiten)
Projektbeteiligte im Leibniz-IZW: Cora Knoblauch (Wissenschaftsmanagement)
Konsortialpartner:

Norwegian University of Life Sciences (NMBU), Norwegian Veterinary Institute (NVI), Khon Kaen University (KKU), Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD), Queen Mary University of London, Center of Excellence for Emerging and Re-emerging Diseases in Animals (CU-EIDAs) at the Faculty of Veterinary Science, Chulalongkorn University (CU), Umeå University, Faculty of Environment & Resource Studies, Mahidol University (MU), SUPA71 Co., Ltd.

Aktuelle Förderorganisation: This project has received funding from the European Union’s Horizon 2023 research and innovation programme under Grant Agreement No. 101095444
Forschungsschwerpunkte: Verständnis von Merkmalen und evolutionären Anpassungen
Verständnis von Wildtiergesundheit und gestörter Homeostase

 

Südostasien gilt aufgrund seiner hohen Biodiversität, Bevölkerungsdichte und menschlicher Mobilität als Hotspot für das Auftreten von Zoonosen. Die Wissenschaft konzentriere sich bisher zu sehr auf Maßnahmen, die nach dem Ausbruch einer Pandemie ergriffen werden, um sie unter Kontrolle zu bringen, und zu wenig darauf, die Ursachen für die Entstehung der Krankheitserreger selbst zu verstehen, so eine Beobachtung des Projektteams und Motivation für das Projekt. Ein Hauptziel von PANDASIA ist es daher, die Gesundheitskompetenz vor allem in ländlichen Regionen Thailands zu verbessern und den Ausbruch lokaler Pandemien zu verhindern.

PANDASIA ist ein internationales transdisziplinäres Projekt: Biolog:innen, Veterinärmediziner:innen, Mathematik:innen, Soziolog:innen und Humanmediziner:innen aus Norwegen, Schweden, Großbritannien, Deutschland und Thailand arbeiten eng zusammen, um die Dynamik zoonotischer Spillover-Infektionen zu verstehen und Präventionsmaßnahmen zu entwickeln. Prof. Alex D. Greenwood vom Leibniz-IZW und seine Kolleg:innen von der Khon Kaen-Universität untersuchen Blut- und Gewebeproben von Wildtieren auf Viren, die auf den Menschen überspringen können. Sie nutzen dafür modernste molekulare sowie evolutions- und zellbasierte Ansätze, um Viren an den Schnittstellen zwischen Menschen, Tieren, Insektenvektoren und Umweltquellen zu charakterisieren. Ihr Ziel ist es festzustellen, welche Viren unter welchen Umständen ein Risiko für die Entstehung von Pandemien darstellen, und das Risiko eines solchen viralen Spillovers zu identifizieren.

Das Projekt wird von der Europäischen Union und UK Research and Innovation ko-finanziert. 2023 begann das Team mit der Sammlung biologischer Daten – mit dem Ziel, mathematische Modelle für das Infektionsrisiko in Thailand zu entwickeln. Durch ein besseres Verständnis der Faktoren, die zu lokalen Infektionsherden führen, werden evidenzbasierte Strategien für die Pandemievorsorge und Maßnahmen des öffentlichen Gesundheitswesens entwickelt und verbessert, um das Risiko von Spillover-Infektionen zu verringern.