Pleistozäne Immungenetik
Wir verwenden alte DNA, um die evolutionäre Dynamik von Immungenen in Wollmammuts zu verstehen und nach Signaturen der Selektion zu suchen, die möglicherweise auf das Auftauchen von Krankheitserregern zu der Zeit hinweisen, als die Mammutpopulationen zurückgingen, was schließlich zu ihrem Aussterben führte.
Laufzeit: | 06/2014 – 05/2018 |
Drittmittelfinanziert: | nein |
Beteiligte Abteilung(en): | Abt. Wildtierkrankheiten |
Projektleitung im Leibniz-IZW: | Alex Greenwood (Abt. Wildtierkrankheiten) |
Projektbeteiligte im Leibniz-IZW: | Gayle McEwen, John Galindo (alle: Abt. Wildtierkrankheiten) |
Konsortialpartner: | University of Illinois at Urbana Champaign (USA), McMasters University (Kanada), Copenhagen Zoo (Dänemark) |
Aktuelle Förderorganisation: | Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) |
Forschungsschwerpunkte: | |
Verständnis von Merkmalen und evolutionären Anpassungen | |
Verständnis von Wildtiergesundheit und gestörter Homeostase |
Krankheitserreger und Wirts-Koevolution können die genetische Vielfalt von Tierpopulationen, insbesondere die immunogenetischen Loci, prägen. Diese Dynamik wurde sowohl kurzfristig innerhalb der gegenwärtig existierenden Populationen als auch langfristig durch den Vergleich verschiedener Arten intensiv untersucht, wobei ein Großteil der dazwischen liegenden Entwicklung der immunogenetischen Vielfalt nur abgeleitet werden kann. Der Mittelweg, d.h. die zeitlichen Veränderungen im Laufe von Tausenden von Jahren innerhalb einer Art über ihr aktuelles und historisches Verbreitungsgebiet, ist jedoch bisher noch nicht untersucht worden. Innerhalb dieses Zeitraums würde man direkt die Diversität beobachten, die schnell ersetzt wird, im Gegensatz zur Diversität, die sowohl zeitlich als auch geographisch fortbesteht. Das gegenwärtige Verständnis der MHC- und TLR-Diversität in Verbindung mit Fortschritten auf dem Gebiet der antiken DNA ermöglicht es, diesen Mittelweg zu untersuchen und ein besseres Verständnis der gegenwärtigen angeborenen und adaptiven immunogenetischen Diversität bei den existierenden Arten zu gewinnen.
In diesem von der DFG geförderten Projekt analysieren wir Daten von Wollmammuts, modernen Elefanten und sowohl alten als auch modernen Moschusochsen, um auf die Diversität und den Selektionsdruck auf immunverwandte Gene dieser Taxa zu schließen. Mammuts überlebten nicht während des gesamten Holozäns, Moschusochsen, eine sympatrische Spezies hingegen schon. Die Daten, die über die moderne Elefanten-Immungenetik gesammelt wurden, sollten für die Erhaltungsarbeit sowohl an gefangenen als auch an freilebenden Elefanten von Bedeutung sein.
Header photo by shankar s. from Poona (pune), India, India - Fossilized remains of the Wooly Mammoth, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=87675050