Leibniz-Auszubildendenpreise gehen nach Berlin und Kiel
Auszeichnung für fachliche Spitzenleistungen und soziales Engagement
Die Leibniz-Gemeinschaft hat ihren Auszubildenden-Preis 2020 an eine Kauffrau für Büromanagement und einen Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung aus Berlin sowie an eine Buchbinderin aus Kiel verliehen. Prämiert wurden Auszubildende, die neben sehr guten fachlichen Leistungen ein überdurchschnittliches Engagement über die Ausbildung hinaus zeigten.
Michelle Bredereck (25) absolvierte am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement. Neben ihrer mit sehr guten Ergebnissen abgeschlossenen Ausbildung engagierte sich Michelle Bredereck für ihr Institut als stellvertretende Schwerbehindertenbeauftragte sowie in der Öffentlichkeitsarbeit. Mit einem Erasmus-Stipendium verbrachte sie einen Auslandsaufenthalt in Malta und berichtet im Zuge des Leibniz-Auszubildendentags 2019 anderen Auszubildenden aus Leibniz-Instituten über ihre Erfahrungen. Nach Abschluss ihrer Ausbildung wurde Michelle Bredereck zunächst als Verwaltungsangestellte am Institut übernommen. Inzwischen absolviert sie bei der Berliner Stadtreinigung ein duales Studium zum Bachelor of Arts Betriebswirtschaftslehre – Fachrichtung Industrie.
Martin Gericke (21) durchlief am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) eine Ausbildung zum Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung. Seine Ausbildung in der am DIW angesiedelten forschungsbasierten Infrastruktureinrichtung Sozio-ökonomisches Panel (SOEP) schloss er als bundesbester Absolvent in seinem Berufsbild ab. Besonders hervorgetan hat sich Martin Gericke bei der Mitarbeit an der jährlichen Nutzerbefragung des SOEP sowie bei der bei der Reorganisation der Datenanalyse für die Publikation SOEP-Monitor. Während seiner Amtszeit als Jugend- und Auszubildendenvertreter wurde erstmals eine Betriebsvereinbarung zur beruflichen Ausbildung am DIW verabschiedet. Seine soziale Kompetenz und kollegiale Hilfsbereitschaft stellte Martin Gericke bei der Unterstützung eines Mitauszubildenden unter Beweis, der aus Syrien nach Deutschland geflüchtet war und mit ihm den Ausbildungsgang begonnen hatte. Nach dem Abschluss seiner Ausbildung arbeitet Martin Gericke weiter in einem regulären Arbeitsverhältnis im Bereich „Surveymethodik und -management“ am SOEP.
Lisa Rechlin (23) erlernte an der ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft in Kiel den Beruf der Buchbinderin in der Fachrichtung Einzel- und Sonderfertigung. Sie absolvierte ihre Ausbildung als Landessiegerin der Buchbinderauszubildenden in Schleswig-Holstein, womit sie sich für die Teilnahme am Bundeswettbewerb qualifizierte. Ihre hohe Auffassungsgabe und Lernbereitschaft ermöglichten es, dass Lisa Rechlin auch traditionelle Techniken und Einbandarten wie Handgoldschnitt, Pergamentband oder Franzband erlernen konnte, die schon längere Zeit nicht mehr Bestandteil des Ausbildungsrahmenplans sind. Im sozialen Bereich sticht Lisa Rechlins Engagement für Menschen mit Behinderungen heraus: Um eine gehörlose Mitauszubildende zu unterstützen, begann sie die Gebärdensprache zu erlernen ‑ bis zur Fähigkeit, fließend zu sprechen und zu dolmetschen. Im Anschluss an ihre Ausbildung ist Lisa Rechlin weiter an der ZBW beschäftigt.
In der Leibniz-Gemeinschaft waren im Jahr 2019 zum Stichtag 15. Oktober insgesamt 342 Auszubildende beschäftigt. Die in der Leibniz-Gemeinschaft am häufigsten angebotenen Ausbildungsberufe sind Biologie-, Chemie- oder Physiklaborantinnen und -laboranten (insgesamt 103 Auszubildende), Kaufleute für Büromanagement (54), Fachinformatikerinnen und -informatiker (29) sowie Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste (17). Das Ausbildungsangebot weist ein weitaus breiteres Spektrum auf und beinhaltet auch Ausbildungsberufe wie Industrie- oder Feinwerkmechanikerinnen und -mechaniker, wissenschaftliche Dokumentarinnen und Dokumentare oder archäologische Restauratorinnen und Restauratoren.
Leibniz-Auszubildendenpreis
Die Leibniz-Gemeinschaft berücksichtigt für den Auszubildenden-Preis neben sehr guten Noten auch die Integration in die Betriebe und soziales Engagement. Der Preis unterstreicht den hohen Stellenwert, den auch die nicht-wissenschaftliche Ausbildung in der Forschungsorganisation genießt. Das Preisgeld von insgesamt 3.000 Euro wird zu gleichen Teilen unter den drei Ausgezeichneten aufgeteilt. Der Preis wird sektionsübergreifend ausgelobt und bezieht alle in Leibniz-Einrichtungen bestehenden Ausbildungsgänge ein. Über die Vergabe des Preises entscheidet eine Auswahlkommission unter der Leitung der Präsidiumsbeauftragten für die duale Ausbildung auf Grundlage der durch die wissenschaftlichen oder administrativen Leiterinnen und Leiter der Leibniz-Einrichtungen eingereichten Bewerbungen.
In der diesjährigen Ausschreibung waren Auszubildende vorschlagsfähig, die ihre Ausbildung zwischen dem 1. August 2019 und dem 31. August 2020 abgeschlossen haben.
www.leibniz-gemeinschaft.de/karriere/ausbildung/leibniz-auszubildenden-preis.html
Pressefotos der Preisträger finden Sie unter
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Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft
Christoph Herbort-von Loeper
Tel.: 030 / 20 60 49 – 48
Mobil: 0174 / 310 81 74
herbort@leibniz-gemeinschaft.de
Die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 96 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen ‑ u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen knapp 21.000 Personen, darunter etwa die Hälfte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.