Gesundheit von Karnivoren in der Arktis

Die Arktis ist eine der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Regionen, erste Anzeichen dafür wurden bereits in den 1980er Jahren festgestellt. Die Informationen über den Gesundheitszustand der Wildtierpopulationen sind jedoch immer noch begrenzt und erfordern eine kontinuierliche Überwachung.

Projektdetails
Laufzeit: seit 03/2010
Drittmittelfinanziert: nein
Beteiligte Abteilung(en): Abt. Wildtierkrankheiten, Abt. Reproduktionsbiologie
Projektleitung im Leibniz-IZW: Gábor Á. Czirják (Abt. Wildtierkrankheiten)
Projektbeteiligte im Leibniz-IZW: Alex D. Greenwood, Kristin Mühldorfer, Oliver Krone, Gabriele Treu (alle: Abt. Wildtierkrankheiten), Katarina Jewgenow, Jella Wauters (Abt. Reproduktionsbiologie)
Konsortialpartner: Icelandic Institute of Natural History (Island), Universität Tromsø – Norwegens Arktische Universität (Norwegen), Friedrich-Loeffler-Institut – Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Frauenhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie, Veterinärmedizinische Universität Budapest (Ungarn), Hungarian Academy of Sciences - Institute for Veterinary Medical Research (Ungarn), National Food Chain Safety Office (Ungarn)
Aktuelle Förderorganisation: -
Forschungsschwerpunkte:
Verständnis von Wildtiergesundheit und gestörter Homeostase
Verständnis von Herausforderungen für Wildtiere

 

Der Polarfuchs (Vulpes lagopus) ist das einzige einheimische Landsäugetier in Island. Aufgrund der relativ geringen Artenvielfalt innerhalb der Arktis und der Beteiligung dieser Art sowohl an marinen als auch an terrestrischen Ökosystemen könnte die Population des Polarfuchses als Wächter über die allgemeine Gesundheit des isländischen Ökosystems fungieren. Trotz der langfristigen Überwachung der Population des Polarfuchses in Island gibt es fast keine Informationen über den Gesundheitszustand dieser Art. In Zusammenarbeit mit Kollegen vom Icelandic Institute of Natural History wollen wir verschiedene Umweltschadstoffe, Parasiten und Krankheitserreger überwachen, die diese und andere Arten, einschließlich des Menschen, bedrohen könnten.

Neben den grundlegenden epidemiologischen Informationen interessieren uns auch die physiologischen Folgen (Immunologie, Stress/allostatische Last) der subletalen Exposition gegenüber Umweltschadstoffen und die mögliche Anpassung der Art an diese geologisch aktive Umwelt. Kürzlich erhielten wir auch Proben aus dem Langzeitprojekt über Eisbären (Ursus maritimus) aus Svalbard, Norwegen, wo wir adaptive und angeborene Immunmarker messen werden, um die Auswirkungen des Klimawandels und anthropogener Aktivitäten auf die arktische Biota besser zu verstehen.

Ausgewählte Publikationen

Treu G, Krone O, Unnsteinsdóttir ER, Greenwood AD, Czirják GÁ (2018): Correlations between hair and tissue mercury concentrations in Icelandic arctic foxes (Vulpes lagopus). SCI TOTAL ENVIRON 619-620, 1589-1598. doi:10.1016/j.scitotenv.2017.10.143.

Bocharova NA*, Treu G*, Czirják GÁ*, Krone O, Stefanski V, Wibbelt G, Unnsteinsdóttir ER, Hersteinsson P, Schares G, Doronina L, Goltsman M, Greenwood AD (2013): Correlates between feeding ecology and mercury levels in historical and modern arctic foxes (Vulpes lagopus). PLOS ONE 8, e60879. doi:10.1371/journal.pone. 0060879. (*These authors contributed equally).