Das Leibniz-IZW ist ein international anerkanntes Forschungsinstitut. Es gehört zum Forschungsverbund Berlin e.V. und ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Unser Ziel ist es, die Anpassungsfähigkeit von Wildtieren im Kontext des globalen Wandels zu verstehen und zum Erhalt von gesunden Wildtierbeständen beizutragen. Dafür erforschen wir die Vielfalt von Lebenslauf-Strategien, die Mechanismen der evolutionären Anpassungen und ihre Grenzen – inklusive Wildtierkrankheiten – sowie die Wechselbeziehungen zwischen Wildtieren, ihrer Umwelt und dem Menschen. Wir setzen Expertise aus Biologie und Veterinärmedizin in einem interdisziplinären Ansatz ein, um Grundlagen- und angewandte Forschung – von der molekularen bis zur landschaftlichen Ebene – in engem Austausch mit Stakeholdern und der Öffentlichkeit durchzuführen. Darüber hinaus stellen wir einzigartige und hochwertige Dienstleistungen für die Wissenschaftsgemeinschaft bereit.

Aktuelle Informationen zur Afrikanischen Schweinepest in Deutschland: Das Leibniz-IZW führt Forschungen zur Populationsdynamik, zur Modellierung von Krankheitsausbrüchen bei Wildschweinen sowie zur Ökologie und Mensch-Tier-Interaktion in urbanen Räumen durch. Die Afrikanische Schweinepest ist eine anzeigepflichtige Krankheit bei Nutztieren und daher sind für alle Fragen zum akuten Infektionsgeschehen die jeweiligen Landeslabore und das Friedrich-Loeffler-Institut (Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit) FLI zuständig.

Aktuelles

Küstennahe Windenergieanlagen (Foto: Unsplash/Waldemar Brandt)
Küstennahe Windenergieanlagen (Foto: Unsplash/Waldemar Brandt)

Konflikt um die Lufthoheit: Onshore-Windkraftanlagen schränken migrierende Fledermäuse in ihrem Lebensraum ein

Viele Fledermausarten migrieren jahreszeitlich über weite Strecken durch Europa und nutzen dabei die Küsten der Nord- und Ostsee als Korridore. Küsten sind auch geeignete Standorte für Windkraftanlagen, an denen Fledermäuse zu Tode kommen können. Eine Untersuchung des Raumnutzungsverhaltens von Großen Abendseglern in diesen Küstenregionen unter Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) zeigt nun, dass Windkraftanlagen im Küstenbereich den Lebensraum der Fledermäuse einschränken. Daher sollten bei der Ausweisung von Windeignungsgebieten verbliebene Refugien geschützt und neue Anlagen nicht in der Nähe von Jagdlebensräumen und Tagesquartieren aufgestellt werden, schlussfolgern die Wissenschaftler:innen in dem Aufsatz im „Journal of Environmental Management“. Der Ausbau der Windkraft in Deutschland könnte sonst nicht nur für heimische Tiere, sondern auch für migrierende Fledermäuse aus Nordosteuropa nachteilige Konsequenzen haben.

Weiterlesen …

Annamitisches Streifenkaninchen (Foto: Leibniz-IZW & WWF-Viet Nam & Song Thanh National Park)
Annamitisches Streifenkaninchen (Foto: Leibniz-IZW & WWF-Viet Nam & Song Thanh National Park)

Wildtierkameras liefern Erkenntnisse über die Verbreitung bedrohter Arten im Truong-Son-Gebirge in Vietnam und Laos

Um dem weltweit zunehmenden Aussterben von Arten entgegenzuwirken, sind wirksame Artenschutz-Strategien dringend erforderlich, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Ökologie, die Verbreitung und dem Bestand der Arten beruhen. Mit Hilfe von Wildtierkameras gewann ein Wissenschaftsteam des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW), des WWF-Vietnam, Save Vietnam's Wildlife, Re:wild und FFI Vietnam neue Erkenntnisse über das Vorkommen und die Verbreitung des hoch bedrohten annamitischen Streifenkaninchens und zweier ebenso bedrohter Muntjakhirsch-Arten in sechs Gebieten in Vietnam und Laos. Das Team ermittelte die Treiber, die das Vorkommen dieser bedrohten endemischen Arten beeinflussen, und erstellte Vorhersagekarten für diese Gebiete. Die Daten und Karten sind in der Fachzeitschrift "Conservation Science and Practice" veröffentlicht.

Weiterlesen …

Eizellentnahme beim Nördlichen Breitmaulnashorn im Januar 2022 in Kenia (Foto: BioRescue/Jan Zwilling)
Eizellentnahme beim Nördlichen Breitmaulnashorn im Januar 2022 in Kenia (Foto: BioRescue/Jan Zwilling)

Erhalt des nördlichen Breitmaulnashorns: BioRescue-Konsortium produziert zwei weitere Embryonen

In zwei Eingriffen und nachfolgenden Prozeduren zwischen Oktober 2021 und Februar 2022 erzeugte das BioRescue-Konsortium zwei neue Embryonen des nördlichen Breitmaulnashorns. Die Gesamtzahl der Embryonen erhöhte sich dadurch auf 14. Im Oktober und Januar entnahm das Team in der Ol Pejeta Conservancy in Kenia Eizellen (Oozyten) vom nördlichen Breitmaulnashorn Fatu; diese wurden anschließend im Avantea-Labor in Italien zur Reifung gebracht und mit aufgetautem Sperma des bereits verstorbenen Bullen Angalifu befruchtet. Die entwickelten Embryonen wurden im November 2021 und Februar 2022 kryokonserviert und stehen nun bereit, in naher Zukunft in weibliche Leihmütter des südlichen Breitmaulnashorns transferiert zu werden.

Weiterlesen …

Markiertes Eber-Spermium, Foto: P. Kroh, Leibniz-IZW
Markiertes Eber-Spermium, Foto: P. Kroh, Leibniz-IZW

Fortschritt in der Reproduktionsbiologie – Neue Einsichten zum Bindungsverhalten des Schweinesperma-Proteins ´AWN´

Ein Forschungsteam des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW), der Humboldt-Universität zu Berlin (HUB) und des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie (Leibniz-FMP) entdeckte ein bisher unbekanntes Vorkommen des Schweinesperma-Proteins ´AWN´, was die Vermutung stärkt, dass dieses Protein an der Spermien-Eizell-Fusion beteiligt ist. Die neuen Erkenntnisse sind für die assistierte Reproduktion wichtig. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Biology of Reproduction“ veröffentlicht.

Weiterlesen …

Biodiversität und das Earth BioGenome Project (Fotos: J. Zwilling/O.Krone/unsplash/EBP)
Biodiversität und das Earth BioGenome Project (Fotos: J. Zwilling/O.Krone/unsplash/EBP)

Sequenzierung der Genome von 1,8 Millionen Arten: Das „Earth BioGenome Project“ tritt in eine neue Phase der Katalogisierung der biologischen Vielfalt ein

Die Sequenzierung des Erbguts (Genom) aller Pflanzen, Tiere, Pilze und anderer Lebewesen auf der Erde ist eine wichtige Voraussetzung dafür, die biologische Vielfalt und die Funktionsweise von Ökosystemen besser zu verstehen, zu betreuen und zu schützen. Um ein globales Netzwerk von Sequenzierungsexpertise und -kapazität aufzubauen, arbeitet das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) und die Wissenschaftler:innen, die für den Europäische Referenz-Genom-Atlas (ERGA) tätig sind, Hand in Hand mit dem „Earth BioGenome Project“ (EBP). Das EBP tritt nun in eine neue Phase ein, in der es von Pilotprojekten zur Sequenzierung in großem Maßstab übergeht. Die Ziele des EPB-Projekts, seine bisherigen Erfolge und die nächsten Schritte werden wissenschaftlichen Aufsätzen beschrieben, die diese Woche in den „Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA“ veröffentlicht wurden.

Weiterlesen …

Bürgerwissenschaftler:innen mit Bat Detector im Einsatz (Foto: Ch. Häberle/Leibniz-IZW)
Bürgerwissenschaftler:innen mit Bat Detector im Einsatz (Foto: Ch. Häberle/Leibniz-IZW)

Daten von Bürgerwissenschaftler:innen über Berlin zeigen, dass städtische Gebiete ein Rückzugsgebiet für Fledermäuse sein können

Die Verstädterung stellt eine erhebliche Bedrohung für Fledermauspopulationen auf der ganzen Welt dar, insbesondere durch künstliches Licht während der Nacht und die Verringerung des Lebensraums und Nahrungsangebots. Unter bestimmten Voraussetzungen können jedoch Flächen innerhalb von Ballungsräumen für Fledermäuse geeignet sein, so dass ein entsprechender Umgang mit diesen Flächen zum Fledermausschutz beitragen kann. Ein Wissenschaftsteam des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) identifizierte mit der Unterstützung von mehr als 200 Berliner Bürgerwissenschaftler:innen diese Bedingungen und erforschte, wie sie sich auf die Verbreitung und Häufigkeit von Fledermausarten auswirken. Das Team kommt zu dem Schluss, dass bereits ein geringes Maß an nächtlichem künstlichem Licht für alle Fledermäuse in Städten nachteilig ist, für viele ist darüber hinaus der Zugang zu Vegetation und Gewässern wichtig. Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen sind in der Fachzeitschrift „Environmental Pollution" veröffentlicht.

Weiterlesen …

Fuchs, Berliner Garten, Fotofalle,Foto: Leibniz-IZW
Fuchs, Berliner Garten, Fotofalle,Foto: Leibniz-IZW

Wildtierkameras zeigen, wie Wildtiere und Hauskatzen in Berlin miteinander auskommen – vor und während der Covid-Lockdowns

Meiden oder konkurrieren, fressen oder gefressen werden, ausbeuten oder zusammenarbeiten – Tier- und Pflanzenartengemeinschaften werden durch vielfältige Interaktionen ihrer Arten geprägt. In Städten werden diese Spielregeln für das Zusammenleben zudem fundamental von der Anwesenheit der Menschen beeinflusst. Wissenschaftler:innen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) werteten nun zehntausende Fotos von rund 150 Wildtierkameras aus, die Berliner Bürgerwissenschaftler:innen in fünf Durchgängen von Herbst 2018 bis Herbst 2020 in ihren Gärten installiert hatten. Die Fotos zeigen, wie Füchse, Waschbären, Marder und Hauskatzen in der Stadt miteinander umgehen und wie gut sie mit dem Menschen auskommen. Alle drei Wildtierarten nutzten dieselben Orte – vorrangig in den Nachstunden und zu unterschiedlichen Zeiten. Während der Lockdowns wurden sie häufiger fotografiert, vor allem nachts. Zudem meiden alle Wildtierarten die Hauskatzen. Diese und weitere Erkenntnisse sind im „Journal of Animal Ecology" veröffentlicht.

Weiterlesen …

Schlagopfer an Windkraftanlage, Foto: Christian Voigt, Leibniz-IZW
Schlagopfer an Windkraftanlage, Foto: Christian Voigt, Leibniz-IZW

An Windkraftanlagen sterben insbesondere junge und weibliche Fledermäuse

Viele Fledermäuse kommen durch Windkraftanlagen zu Tode. Bislang war unklar, ob alle Altersgruppen oder Geschlechter in gleichem Maße gefährdet sind. Ein Vergleich von Alter, Geschlecht und Herkunft von an Windkraftanlagen getöteten Rauhautfledermäusen mit lebenden Artgenossen in der Nähe der Anlagen zeigt nun, dass Jungtiere überproportional häufig an Windkraftanlagen zu Tode kommen. Weibchen werden häufiger an Windkraftanlagen geschlagen als Männchen – dies entspricht aber ihrem höheren Anteil in den lokalen Beständen. Die hohe Zahl getöteter Jungtiere und Weibchen könnten sich langfristig negativ auf die Bestandsentwicklung auswirken. Deshalb scheint die derzeitige Praxis der Windenergieerzeugung als nicht ökologisch nachhaltig. Die Untersuchung wurde von Wissenschaftlern des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) geleitet und ist in der Fachzeitschrift "Ecological Applications" veröffentlicht.

 

Weiterlesen …

Inakzeptabel: Allianz der Wissenschaftsorganisationen ruft zu mehr Sachlichkeit in Krisensituationen auf

Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen verurteilt diffamierende Berichterstattung der BILD-Zeitung im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Das Leibniz-IZW schließt sich dem Aufruf zu mehr Sachlichkeit in Krisensituationen ausdrücklich an.

Weiterlesen …

Dr. Nicole Münnich (Foto: Ralf Günther)
Dr. Nicole Münnich (Foto: Ralf Günther)

Forschungsverbund Berlin mit neuer Geschäftsführerin

Dr. Nicole Münnich übernimmt ab dem 1. Dezember 2021 die Geschäftsführung des Forschungsverbundes Berlin e.V. (FVB). Sie folgt auf Dr. Falk Fabich, der nach dem Weggang der langjährigen Geschäftsführerin Dr. Manuela Urban seit April 2021 die kommissarische Geschäftsführung innehatte.

Weiterlesen …