Das Leibniz-IZW ist ein international anerkanntes Forschungsinstitut. Es gehört zum Forschungsverbund Berlin e.V. und ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Unser Ziel ist es, die Anpassungsfähigkeit von Wildtieren im Kontext des globalen Wandels zu verstehen und zum Erhalt von gesunden Wildtierbeständen beizutragen. Dafür erforschen wir die Vielfalt von Lebenslauf-Strategien, die Mechanismen der evolutionären Anpassungen und ihre Grenzen – inklusive Wildtierkrankheiten – sowie die Wechselbeziehungen zwischen Wildtieren, ihrer Umwelt und dem Menschen. Wir setzen Expertise aus Biologie und Veterinärmedizin in einem interdisziplinären Ansatz ein, um Grundlagen- und angewandte Forschung – von der molekularen bis zur landschaftlichen Ebene – in engem Austausch mit Stakeholdern und der Öffentlichkeit durchzuführen. Darüber hinaus stellen wir einzigartige und hochwertige Dienstleistungen für die Wissenschaftsgemeinschaft bereit.

Aktuelle Informationen zur Afrikanischen Schweinepest in Deutschland: Das Leibniz-IZW führt Forschungen zur Populationsdynamik, zur Modellierung von Krankheitsausbrüchen bei Wildschweinen sowie zur Ökologie und Mensch-Tier-Interaktion in urbanen Räumen durch. Die Afrikanische Schweinepest ist eine anzeigepflichtige Krankheit bei Nutztieren und daher sind für alle Fragen zum akuten Infektionsgeschehen die jeweiligen Landeslabore und das Friedrich-Loeffler-Institut (Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit) FLI zuständig.

Aktuelles

Geburtenregister, Foto: University of Turku
Geburtenregister, Foto: University of Turku

Mütter von Zwillingen sind nicht fruchtbarer, sondern haben einfach nur mehr Glück

Sind Frauen, die Zwillinge haben, fruchtbarer? Während frühere Studien zu dem Schluss kamen, dass dies der Fall ist, zeigt eine detaillierte Analyse von mehr als 100.000 Geburten aus dem vorindustriellen Europa durch ein internationales Team von Wissenschaftlern, dass dies nicht der Fall ist. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden jetzt in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht.

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Tayra (Eira barbara), Foto: Shutterstock
Tayra (Eira barbara), Foto: Shutterstock

Referenzgenome geben erste Einblicke in die genetischen Wurzeln der Vielfalt von Marderartigen

Innerhalb der Raubtiere bilden Marder die ökologisch und taxonomisch vielfältigste Familie. Sie bewohnen höchst unterschiedliche ökologische Nischen, an die sie sich im Laufe der Evolution durch eine jeweils artspezifische Ernährung, Fortpflanzung und Körperbau angepasst haben. Ein Forschungsteam unter Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) führte eine vergleichende Analyse der Komplettgenome verschiedener Marderarten durch, um Einblicke in die molekularen Grundlagen dieser Anpassungen zu erhalten. Dabei identifizierte das Team mehrere Mechanismen, die zu der beobachteten genomischen Vielfalt innerhalb der Marderfamilie führten – unter anderem Strukturunterschiede im Genom, welche die Anzahl, Position, Orientierung und/oder Größe von Genen im Genom einer Art verändern. Diese strukturellen Varianten werden bei Genomstudien von Wildtieren häufig nicht berücksichtigt. Das Team argumentiert, dass sich dies ändern muss. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Molecular Ecology“ veröffentlicht.

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Sumatran rhino (Dicerorhinus_sumatrensis) Author Jastram B_Leibniz-IZW
Sumatran rhino (Dicerorhinus_sumatrensis) Author Jastram B_Leibniz-IZW

Indonesien und Deutschland bündeln ihre Kräfte zum Schutz der biologischen Vielfalt

IPB University und Leibnitz-IZW unterzeichnen "Memorandum of Understanding" zu zukünftiger Zusammenarbeit in Forschung und Artenschutz

Berlin, Deutschland; 19.05.2022 - Das indonesische „Institut Pertanian Bogor University (IPB University)“ und das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) haben heute im Beisein des indonesischen Botschafters, des Vertreters des Directorate General of Nature Conservation and Ecosystem Ministry of Environment and Forestry der Republik Indonesien und des Direktors des Zoos Leipzig ein „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet. Die Absichtserklärung umreißt die zukünftige strategische Zusammenarbeit beider Organisationen zur Förderung wissenschaftlicher Lösungen und Bildungsangeboten für lokale und globale Herausforderungen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Erhalt der biologischen Vielfalt.

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Hyänen am Gemeinschaftsbau eines Clans in Tansania (Foto: Sarah Benhaiem)
Hyänen am Gemeinschaftsbau eines Clans in Tansania (Foto: Sarah Benhaiem)

Tüpfelhyänen passen ihre Futtersuche an den Klimawandel an

Tüpfelhyänen passen ihre Futtersuche an, wenn in ihrem Revier aufgrund von Klimaveränderungen weniger Beutetiere vorkommen. Dies ist das Ergebnis einer in der Fachzeitschrift „Ecosphere“ veröffentlichten Arbeit von Wissenschaftler:innen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) und des Centre d’Ecologie Fonctionelle & Evolutive (CEFE). Anhand von Beobachtungsdaten aus drei Jahrzehnten konnten sie zeigen, dass eine Zunahme der jährlichen Niederschläge in dieser Zeit die Präsenz der großen Gnuherden innerhalb der Hyänenclan-Territorien halbierte. Dennoch machten die Clans ausreichend Beute, sodass die Hyänenweibchen ihre Jungtiere erfolgreich aufziehen konnten. Dies deutet auf eine hohe Plastizität des Futtersuchverhaltens von Hyänen in Reaktion auf veränderte Umweltbedingungen hin.

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Rothirsch und Damwild in Deutschland (Foto: Dirk Martins, unsplash.com)
Rothirsch und Damwild in Deutschland (Foto: Dirk Martins, unsplash.com)

Deutsche und österreichische Hirsche bislang von SARS-CoV-2-Infektionen verschont – anders als in Nordamerika

In Nordamerika hat sich SARS-CoV-2 vom Menschen auf Weißwedelhirsche übertragen. Die Hirsche gelten nun als SARS-CoV-2-Reservoir und könnten das Virus sogar auf den Menschen übertragen. Ein Wissenschaftsteam unter Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) und der Charité hat nun gezeigt, dass dies in Deutschland und Österreich nicht der Fall ist, da alle getesteten Rehe, Rothirsche und Damhirsche negativ auf SARS-CoV-2-Antikörper reagierten. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Microorganisms“ in einer Sonderausgabe über Viren von Wildsäugetieren veröffentlicht.

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Fuchs und Hase (Foto: Brigitte Peters)
Fuchs und Hase (Foto: Brigitte Peters)

Osteraktion in Berlin: Melden Sie uns, „wo sich Fuchs und Hase ‚Gute Nacht‘ sagen“

Wenn sich Fuchs und Hase ‚Gute Nacht‘ sagen, muss das nicht in einer einsamen, ländlichen Gegend passieren. Berlin ist bekannt für seine vielen Wildtiere und ein Ort, an dem sich Füchse und Feldhasen tatsächlich begegnen können. Wissenschaftler:innen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW), des Projekts „Stadtwildtiere“, des Bezirksamts Lichtenberg und des Naturschutzbund NABU, Landesverband Berlin, rufen Interessierte aus Berlin und Brandenburg dazu auf, Beobachtungen von Fuchs, Hase und Wildkaninchen bis 24. April unter www.stadtwildtiere.de/berlin zu melden.

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Cover, Must-Knows, Leibniz-Gemeinschaft
Cover, Must-Knows, Leibniz-Gemeinschaft

Wald, Corona, Lebensmittel und Artentod: Forschungsnetzwerk veröffentlicht „10 Must-Knows“ zur Biodiversität

Vom Klimastress für deutsche Wälder über den Umbau der Landwirtschaft bis zum von Tieren auf Menschen übergesprungenen Coronavirus reichen die jetzt erstmals veröffentlichten „10 Must-Knows aus der Biodiversitätsforschung“. Die Bestandsaufnahme zum Erhalt der Natur als Lebensgrundlage des Menschen wurde von insgesamt 45 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Leibniz-Forschungsnetzwerks Biodiversität sowie Kolleginnen und Kollegen erstellt. Im Vorfeld des Weltnaturgipfels, der UN Biodiversity Conference im chinesischen Kunming, soll der Report zum Dialog einladen, so die Forschenden. Zugleich stellen sie konkrete Forderungen an die Politik.

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Nabire im Safari Park Dvůr Králové (Foto: Hynek Glos)
Nabire im Safari Park Dvůr Králové (Foto: Hynek Glos)

Pluripotente Stammzellen vom nördlichen Breitmaulnashorn: BioRescue kommt der künstlichen Eizelle ein Stück näher

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte BioRescue-Konsortium entwickelt fortgeschrittene Methoden der assistierten Reproduktion, um das nördliche Breitmaulnashorn vor dem Aussterben zu bewahren. Eizellen der letzten verbliebenen Weibchen spielen dabei eine Schlüsselrolle, denn aus ihnen werden mittels in-vitro-Befruchtung mit Spermien verstorbener Bullen Embryonen erzeugt. Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) arbeitet gemeinsam mit Partnern in München und Kyushu (Japan) an einer zweiten Strategie für die Gewinnung von Eizellen – sie aus Stammzellen zu erschaffen. Das Team hat nun induzierte pluripotente Stammzellen (iPSCs) aus dem Nördlichen Breitmaulnashorn Nabire erzeugt und dabei den Prozess der Erzeugung und Differenzierung von iPSCs deutlich vorangetrieben. Dieser bedeutende Schritt zur Erschaffung von künstlichen Eizellen aus Stammzellen ist in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ beschrieben.

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Eber-Spermien, Foto: K. Müller, Leibniz-IZW
Eber-Spermien, Foto: K. Müller, Leibniz-IZW

Wie Spermien ihre Membranen vor Oxidation schützen

Ein Forschungsteam des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) und der Universität Leipzig verglich die Lipid-Profile von Spermien im Sinne ihrer Schutzwirkung, also der Reduktion von Oxidationsempfindlichkeit, sowie das antioxidative Potenzial beim Sperma verschiedener Arten. Das Forschungsteam fand heraus, dass es in der Zusammensetzung der Lipide in Spermien und der Samenflüssigkeit große Unterschiede gibt, wobei näher verwandte Arten wie Hausrind, Hausschwein und Pferd Ähnlichkeiten im Lipid-Profil aufweisen. Damit unterscheiden sich Samenflüssigkeit und Spermien erheblich von Blutplasma und roten Blutkörperchen, bei denen die Lipidzusammensetzung verschiedener Arten relativ einheitlich ist. Die Ergebnisse helfen, die Auswirkungen von oxidativem Stress auf Reproduktionsvorgänge besser zu verstehen und Maßnahmen der assistierten Reproduktion zu verbessern. Sie wurden in der Fachzeitschrift „PLOS ONE“ veröffentlicht.

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Seeadler (Foto: Royal Society for the Protection of Birds, Ian McCarthy)
Seeadler (Foto: Royal Society for the Protection of Birds, Ian McCarthy)

Neue Forschungen zeigen, dass Greifvogelbestände in ganz Europa durch Bleivergiftungen aus Jagdmunition erheblich reduziert sind

Die bei der Jagd verwendete bleihaltige Munition stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko für Greifvögel dar, indem sie deren Nahrung belastet. Wissenschaftler:innen aus Deutschland und dem Vereinigten Königreich werteten nun erstmals Daten über den Bleigehalt der Leber Tausender toter Greifvögel aus ganz Europa aus, um die Auswirkungen der Bleivergiftungen auf die Größe ihrer Bestände zu bestimmen. Die Berechnungen zeigen, dass in Europa mindestens 55.000 ausgewachsene Greifvögel aufgrund von Bleivergiftungen fehlen. Besonders betroffen sind die Bestände von Seeadler (um 14 Prozent reduziert) und Steinadler (um 13 Prozent reduziert). Die Forschungsarbeit ist in der Fachzeitschrift "Science of the Total Environment" veröffentlicht.

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