Gesundheitszustand und Krankheiten in der mitteleuropäischen Tieflandwolfpopulation
Wölfe in Deutschland befinden sich überwiegend im Spannungsfeld von Jägern, Vieh- und Schafszüchtern, Naturschutzvereinen, Politik und der allgemeinen Öffentlichkeit. Das Leibniz-IZW liefert evidenzbasierte Forschungsergebnisse, die die Grundlage für das Wolfsmanagement in Deutschland bilden.
Laufzeit: | seit 01/2016 |
Drittmittelfinanziert: | ja |
Beteiligte Abteilung(en): | Abt. Wildtierkrankheiten, Abt. Reproduktionsmanagement, Wissenschaftsmanagement |
Projektleitung im Leibniz-IZW: | Claudia Szentiks (Abt. Wildtierkrankheiten) |
Projektbeteiligte im Leibniz-IZW: |
Kristin Mühldorfer, Oliver Krone, Alex Greenwood, Marion Biering, Zoltan Mezö, Evangelia L. Mpinou, Karin Hönig, Nadine Jahn (alle: Abt. Wildtierkrankheiten), Thomas Hildebrandt, Guido Fritsch, Juliane Kühne (alle: Abt. Reproduktionsmanagement), Steven Seet (Wissenschaftsmanagement) |
Konsortialpartner: |
LUPUS – Institut für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland, Außenstelle Gelnhausen und Naturkundemuseum Görlitz der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN), Bundesamt für Naturschutz (BfN), Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) |
Aktuelle Förderorganisation: | Bundesamt für Naturschutz (BfN), Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) |
Forschungsschwerpunkte: | |
Verständnis von Merkmalen und evolutionären Anpassungen | |
Verständnis von Wildtiergesundheit und gestörter Homeostase | |
Verständnis von Herausforderungen für Wildtiere | |
Verbesserung der Lebensfähigkeit von Wildtierpopulationen | |
Entwicklung neuer Theorien, Methoden und Werkzeuge |
Seit der Rückkehr der wilden Wölfe nach Deutschland Ende des letzten Jahrhunderts beschäftigt sich das Leibniz-IZW mit der Erforschung der Todesursachen dieser zurückkehrenden Art. Die Wilderei wurde von Anfang an beobachtet, weshalb die Unterstützung der Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft notwendig war. Mit dem Wachstum der Population nahm auch die Zahl der tot aufgefundenen Wölfe deutlich zu. So verlagerte sich unser Forschungsschwerpunkt mehr und mehr auf den Gesundheitszustand und die zu erwartenden Krankheiten, da Wölfe oft im Verdacht stehen, ausgerottete Krankheiten, d.h. Tollwut, wieder einzuschleppen und neue Krankheiten einzuführen. Im Jahr 2016 wurde das DBB-Wolf, die nationale Dokumentations- und Beratungsstelle zum Thema Wolf, gegründet und das Leibniz-IZW, genauer gesagt, die Wolfsprojektpartner wurden Teil dieses Konsortiums.
Ausgewählte Publikationen
Ehlers B, Anoh AE, Salem NB, Broll S, Couacy-Hymann E, Fischer Durchmesser, Gedvilaite A, Ingenhütt N, Liebmann S, Martin M, Mossoun A, Mugisha K, Muyembe-Tamfum JJ, Pauly M, Pérez de Val B, Preugschas H, Richter D, Schubert G, Szentiks CA, Teichmann T, Walter C, Ulrich RG, Wiersma L, Leendertz FH, Calvignac-Spencer S (2019) Novel Polyomavirus in mammals from multiple orders and reassessment of Polyomavirus evolution and taxonomy. Viruses 2019, 11, 930; doi:10.3390/v11100930.
Reinhardt I, Kluth G, Nowak C, Szentiks CA, Krone O, Ansorge H, Müller T (2019) Military training areas facilitate the recolonizing of wolves in Germany. Conservation Letters 2019;12:e12635. https://doi.org/10.1111/conl.12635.
Lesniak I, Heckmann I, Heitlinger E, Szentiks CA, Nowak C, Harms V, Jarausch A, Reinhardt I, Kluth G, Hofer H, Krone O (2017) Population expansion and individual age affect endoparasite richness and diversity in a recolonizing large carnivore population. Sci Rep. 2017 Jan 27;7:41730. doi: 10.1038/srep41730.