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Aktuelle Pressemitteilungen

Tiger im CT, Foto: Ralf Günther
Tiger im CT, Foto: Ralf Günther

Ob Tiger im CT oder Ultraschall-Untersuchungen beim Panda – Zoo und Tierpark Berlin sind froh, die Wissenschaftler*innen des Berliner Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) stets mit Rat und Tat an ihrer Seite zu wissen. Die enge Zusammenarbeit der Einrichtungen soll nun durch den Neubau eines Erweiterungsgebäudes des Leibniz-IZW weiter ausgebaut werden. Der Tierpark wird hierzu einen Teil seines Geländes, das für den Bau benötigt wird, an das IZW übertragen. Forschung ist heute eine wichtige Grundlage fürdie Arbeit moderner Zoos und das Leibniz-IZW ist hierbei ein wichtiger Partner für die Zoologischen Gärten in Berlin. Neue, wissenschaftliche Erkenntnisse helfen dabei, den Bedürfnissen von Tieren in menschlicher Obhut noch besser gerecht zu werden. Darüber hinaus bilden sie die Grundlage, um bedrohte Tierarten weltweit besser zu schützen.

Border Collie Zammy bei der Anzeige einer Otterlosung, Foto: Annegret Grimm
Border Collie Zammy bei der Anzeige einer Otterlosung, Foto: Annegret Grimm

Berlin, 02.03.2021; gemeinsame Pressemitteilung vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und vom Leibniz-IZW

Die Listen der bedrohten Tiere und Pflanzen der Erde werden immer länger. Doch um diesen Trend zu stoppen, fehlt es an wichtigen Informationen. So lässt sich häufig nur schwer herausfinden, wo genau einzelnen Arten noch vorkommen und wie sich ihre Bestände entwickeln. Speziell ausgebildete Artenspürhunde können in solchen Fällen eine wertvolle Hilfe sein, wie eine neue Übersicht zeigt. Mithilfe der vierbeinigen Helfer lassen sich die gesuchten Arten meist schneller und effektiver finden als mit anderen Methoden, berichten Dr. Annegret Grimm-Seyfarth und Wiebke Harms vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und Dr. Anne Berger vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wilditerforschung (Leibniz-IZW) im Fachjournal „Methods in Ecology and Evolution“.

Shauna Kehoe mit einem Follikel, Foto: Leibniz-IZW
Shauna Kehoe mit einem Follikel, Foto: Leibniz-IZW

Die Erzeugung lebender Embryos mithilfe künstlicher Reproduktionstechnologien ist ein wichtiger Baustein zum Erhalt vom Aussterben bedrohter Säugetierarten. Um außerhalb eines lebenden Organismus (in vitro) eine ausreichende Anzahl befruchtungsfähiger weiblicher Keimzellen wachsen zu lassen, müssen Wissenschaftler*innen die natürliche Entwicklung der Ovarialfollikel nachbilden, vom frühesten - primordialen - Stadium angefangen. Nun liegt die erste umfassende Genexpressions-Analyse (Transkriptom) von frühen Ovarialfollikeln von einer anderen Tierart als Mäusen vor – die der Hauskatze. Die Analyse gibt einen Einblick in grundlegenden Mechanismen, welche Follikelaktivierung und -wachstum auslösen könnten. Die Forschungsarbeit, die von Wissenschaftler*innen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) und dem Berliner Zentrum für Genomik in der Biodiversitätsforschung (BeGenDiv) durchgeführt wurde, ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg, das Eizellenwachstum in vitro zu unterstützen.

Wild Koala Foto: A. Gillett
Wild Koala Foto: A. Gillett

Koalas sind mit zahlreichen Umwelt- und Gesundheitsproblemen konfrontiert, die ihr Überleben bedrohen. Neben Verkehrsunfällen, Hundeangriffen und dem Verlust ihres Lebensraums - wie letztes Jahr durch Buschbrände - leiden sie auch unter tödlichen Chlamydien-Infektionen und extrem hohen Häufigkeiten von Krebserkrankungen. Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) konnte nun zeigen, dass ein bestimmtes Retrovirus, welches in die Keimbahn der Koalas eindringt, die hohe Häufigkeit an Krebserkrankungen verursacht. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht.

USAID finanziertes Projekt "Biodiversity Conservation Activity"

Zur Einhaltung der WWF "trafficking in persons" (TIP) policy hat der Forschungsverbund Berlin e.V. (FVB) im Rahmen der USAID Biodiversity Conservatioon Activity diesen Anti-Menschenhandels-Compilance-Plan entwickelt.

Spalax ehrenbergi (Photo: Bassem18, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3032473)
Spalax ehrenbergi (Photo: Bassem18, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3032473)

Damit sich eine neue Art bilden kann, müssen nach gängiger Lesart meist mehrere Bestände existierender Arten vorhanden sein, die voneinander getrennte Fortpflanzungsgemeinschaften bilden. Deren Isolation ermöglicht ein langsames Auseinanderentwickeln der Genome und dadurch die Bildung neuer Arten. Ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) und der Universität Haifa hat nun einen Fall der Artbildung innerhalb eines gemeinsamen Genpools rekonstruiert: Die fünf in Israel lebenden Nagetierarten der Gattung Spalax entstanden aufgrund klimatischer Veränderungen der letzten eineinhalb Millionen Jahren in unterschiedlichen Regionen des Landes sowie durch kleinräumige Anpassungen an spezifische Gesteinsverhältnisse in ihrem Gebiet. Eine solche Form der Artenbildung wird „sympatrische“ Artbildung genannt und wurde mit der Veröffentlichung des Teams in den „Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America“ nun erstmals bei einem unterirdisch lebenden Säugetier nachgewiesen.

Zebras an einer Wasserstelle in Ostafrika (Foto: Peter Seeber)
Zebras an einer Wasserstelle in Ostafrika (Foto: Peter Seeber)

Wasser ist Voraussetzung für alles Leben, aber seine Verfügbarkeit kann begrenzt sein. In Gebieten, in denen saisonale Trockenzeiten vorkommen, versammeln sich die Tiere in der Nähe der wenigen Süßwasserstellen und erreichen dort oft große Dichten. An diesen Orten treffen sich viele Tiere verschiedener Arten um zu trinken – sie könnten also eine Art Schlüsselstelle für die Übertragung von Krankheitserregern innerhalb und zwischen den Arten sein. Ein internationales Wissenschaftsteam unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) vermutete, dass Viren die wenigen Süßwasserstellen als Übertragungsweg nutzen können, um sich zwischen Tieren zu verbreiten. Die Idee setzt voraus, dass Tierviren im Wasser stabil sind und infektiös bleiben. Das Team testete diese Voraussetzung, indem es Wasserlöcher in Ökosystemen Afrikas und der Mongolei mit ausgeprägten Trockenzeiten beprobte und dann versuchte, ausgesuchte Tierviren in diesem Wasser zu züchten. Die wissenschaftlichen Ergebnisse bestätigen, dass dies tatsächlich funktionierte und wurden in der Fachzeitschrift „Science of the Total Environment" veröffentlicht.