Das Leibniz-IZW informiert regelmäßig über wesentliche Ergebnisse seiner Forschung, Veranstaltungen oder Preise sowie über Personalia. Die Pressemitteilungen werden per E-Mail direkt an interessierte Journalistinnen und Journalisten versendet sowie über die Portale Informationsdienst Wissenschaft, AlphaGalileo sowie EurekAlert verbreitet. Sind Sie interessiert, unsere Pressemitteilungen direkt zu erhalten? Dann senden Sie eine entsprechende Nachricht an seet@izw-berlin.de.
Aktuelle Pressemitteilungen
Isotopenanalyse historischer Federn zeigt: Pirole überwintern da, wo es viel regnet
Die Fähigkeit, mit veränderten Umweltbedingungen klug umzugehen, ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Arten mit dem Klimawandel zurechtkommen. Durch die Analyse stabiler Isotope in historischen Federn aus den Jahren 1818 bis 1971 wies ein Wissenschaftsteam unter Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) nun einen Zusammenhang zwischen der Wahl möglicher Überwinterungsgebiete des Pirols und der dortigen Niederschlagsmengen nach. Dieser Zusammenhang belegt eine Flexibilität der Pirole, aber auch deren Abhängigkeit von den Niederschlägen im Afrika südlich der Sahara – die sich mit dem Klimawandel und den damit verbundenen Prozessen der Wüstenbildung ändern könnten. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift "Global Change Biology" veröffentlicht.
Weiterlesen … Isotopenanalyse historischer Federn zeigt: Pirole überwintern da, wo es viel regnet
BioRescue erzeugt drei weitere Embryonen des Nördlichen Breitmaulnashorns – Gesamtzahl erhöht sich auf 12
In einem weiteren Schritt zur Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns hat das BMBF-geförderte BioRescue-Konsortium von internationalen Organisationen aus Wissenschaft und Artenschutz drei weitere Embryonen des Nördlichen Breitmaulnashorns erzeugt. Im Juli 2021 entnahmen die Spezialisten des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) dafür Eizellen vom Nashornweibchen Fatu im Reservat „Ol Pejeta“ in Kenia, die anschließend im Labor in Italien befruchtet wurden. Diesmal konnte BioRescue erstmalig das Sperma eines anderen Bullen verwenden, wodurch die genetische Vielfalt der kryokonservierten Embryonen maßgeblich gesteigert wird.
Spermienmigration im Genitaltrakt – Computersimulationen identifizieren Schlüsselfaktoren für den Reproduktionserfolg
Ein Forschungsteam der Humboldt-Universität zu Berlin und des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) hat ein Agenten-basiertes Computermodell entwickelt, um die Passage von Spermien durch den weiblichen Genitaltrakt zu simulieren. Damit konnten Schlüsselfaktoren für den erfolgreichen Transit der männlichen Keimzellen ohne den Einsatz von Tierversuchen identifiziert werden. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „PLoS Computational Biology“ veröffentlicht.
Emotionen und Kultur sind wichtigste Faktoren für Akzeptanz von Managementstrategien für Raubtiere in Tansania
Emotionen gegenüber und die kulturelle Bedeutung großer Raubtiere sind bessere Indikatoren der Akzeptanz von Managementstrategien durch die lokale Bevölkerung als die Höhe der Verluste an Nutztieren. Dies ist das Ergebnis einer neuen interdisziplinären Untersuchung unter Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW). Sie führten Befragungen unter Massai-Hirten im Ngorongoro-Schutzgebiet in Tansania durch und konzentrierten sich dabei auf die drei dort vorkommenden großen Raubtierarten Tüpfelhyäne, Löwe und Leopard und drei denkbare Managementstrategien „keine Maßnahmen“, Umsiedlung und Abschuss. Soziokulturelle Variablen erwiesen sich als Schlüssel zum Verständnis der Beziehungen zwischen den Massai und Raubtieren. Dies stelle den traditionellen Fokus von Managementstrategien auf die Verluste an Nutztieren in der Mensch-Raubtier-Konfliktforschung in Frage, so die Wissenschaftler. Die Ergebnisse sind in der frei zugänglichen wissenschaftlichen Fachzeitschrift "Frontiers in Conservation Science" veröffentlicht.
Mehr Raum für Wildtierforschung
Um dem wachsenden Raumbedarf für zellbasierte Forschung und Wissensaustausch gerecht zu werden, wird das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) einen Erweiterungsbau erhalten. Die Ergebnisse des Architekturwettbewerbs können im Leibniz-IZW betrachtet werden. Der Neubau setzt auf nachhaltiges Bauen.
Neue Werkzeuge für Forschung zur Pandemieprävention: DNA-Sequenzierung aus Wasser- und Blutegel-Blutproben zeigen in der Wildnis zirkulierende Viren auf
Unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) prüfte ein Wissenschaftsteam, ob Wasser aus afrikanischen und mongolischen Wasserlöchern sowie Blutproben von Blutegeln aus Südostasien Säugetierviren enthielten. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler analysierten die Proben mittels Hochdurchsatz-Sequenzierung, um bekannte und bisher unbekannte Viren zu identifizieren. Dies könnte eine wirksame Methode des Virennachweises sein – die betreffenden Säugetiere müssten dafür nicht erst aufgespürt und gefangen werden. Beide Ansätze erwiesen sich als geeignete Werkzeuge für die Forschung zur Pandemieprävention, da sie das Auffinden und Überwachen von Reservoiren für Wildtierviren ermöglichen. So wurde beispielsweise ein bisher unbekanntes Coronavirus identifiziert, das wahrscheinlich mit südostasiatischen Hirschen assoziiert ist. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift "Methods in Ecology and Evolution" veröffentlicht.
Novellierung des Tierarzneimittelgesetzes gefährdet die deutsche Wildtierforschung
Ein effektives, wissenschaftsbasiertes Natur- und Wildtiermanagement ist der Schlüssel, um dem dramatischen Verlust der biologischen Vielfalt im „Anthropozän“ entgegenzuwirken. Dies betonen der Direktor, der leitende Tierarzt sowie die Tierschutzbeauftragte des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW). Bedrohte Wildtierarten sich selbst zu überlassen führe nachweislich nicht zum Überleben einer bedrohten Tierart, wie das Beispiel des Sumatra-Nashorns und anderer Nashornarten zeigt, und ermögliche auch keine friedliche Koexistenz von Mensch und Tier. Dies werde am Beispiel des Farmer-Geparden-Konflikts in Namibia deutlich. Ohne einen aktiven Umgang mit Wildtieren sind Wildtierforschung, Wildtierrettung und -pflege, Wildtierschutz und die Lösung von Mensch-Tier-Konflikten nicht möglich, schließen die Expert:innen. Oftmals sind es gerade die großen Säugetiere, die in Konflikte involviert sind.
Weiterlesen … Novellierung des Tierarzneimittelgesetzes gefährdet die deutsche Wildtierforschung