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Aktuelle Pressemitteilungen

Koala (Foto: Norbert Potensky)
Koala (Foto: Norbert Potensky)

Überlebenshilfe für Koalas: Weltweit größte Koala-Stammbaum-Genomdatenbank soll den Bestand der gefährdeten Art schützen

Ein internationales Forschungskonsortium unter Beteiligung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) baut die größte Koala-Stammbaum-Genomdatenbank der Welt auf. Diese wird dabei helfen, die gefährdeten Koala-Bestände zu schützen, ihre Krankheiten besser zu verstehen und vorzubeugen und damit das langfristige Überleben der Koalas zu sichern. Eine große Herausforderung für diese Tiere ist beispielsweise das Koala-Retrovirus (KoRV), welches die Anfälligkeit für bakterielle Infektionen, Leukämie und andere Krebsarten erhöht. Alle Koalas in zoologischen Gärten in Nordamerika und Europa, aber auch nahezu alle wildlebenden Koalas in Australien, tragen dieses Virus in sich.

 

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Großes Mausohr (Foto: Karin Schneeberger)
Großes Mausohr (Foto: Karin Schneeberger)

Konflikt auf Hochtouren: Waldfledermäuse meiden schnell drehende Windenergieanlagen weiträumig

An Windenergieanlagen kommen nicht nur viele Fledermäuse zu Tode, die Anlagen verdrängen auch einige Arten weiträumig aus ihren Lebensräumen. Wenn die Turbinen bei relativ hohen Windgeschwindigkeiten in Betrieb sind, sinkt die Aktivität von Fledermausarten, die in strukturdichten Habitaten wie Wäldern jagen, im Umkreis von 80 bis 450 Meter um die Anlage um fast 80 Prozent. Das ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Untersuchung unter Leitung von Forschenden des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) und der Philipps-Universität Marburg, die in der Fachzeitschrift „Global Ecology and Conservation“ erschienen ist. Das Team vermutet, dass die Ursache dieses Vermeidungsverhaltens unter anderem der Lärm der Rotoren der Anlagen ist, welcher mit zunehmender Windgeschwindigkeit steigt.

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Großer Abendsegler (Foto: Carolin Scholz)
Großer Abendsegler (Foto: Carolin Scholz)

Viel Aufwand, wenig Beute: Geringer Erfolg bei der Futtersuche vertreibt Fledermäuse aus Städten

Während manche Wildtiere relativ gut in städtischen Lebensräumen zurechtkommen, stellt die Futtersuche größere, insektenfressende Fledermausarten vor Herausforderungen: Um satt zu werden, muss der Große Abendsegler (Nyctalus noctula) in der Stadt länger als ihre Artgenossen auf dem Land fliegen und fangen dennoch weniger Insekten. Städtische Fledermäuse gehen alleine auf die Jagd, während auf dem Land die Artgenossen regelmäßig gemeinsam unterwegs sind. Dies zeigt eine neue Untersuchung unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW), die in der Fachzeitschrift „Global Change Biology“ erschienen ist.

 

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Rauhautfledermaus - Pipistrellus nathusii (Foto: Christian Giese)
Rauhautfledermaus - Pipistrellus nathusii (Foto: Christian Giese)

Viele Wege führen ins Winterquartier: Muster der saisonalen Zugbewegungen der Fledermäuse komplexer als bisher angenommen

Einige Fledermausarten ziehen im Spätsommer aus dem Norden Europas entlang der Küstenlinien in ihre Überwinterungsgebiete in Zentral- und Westeuropa. Bisher galt die Vermutung, dass alle Fledermäuse dabei dieselbe Richtung einschlagen. Die Realität ist jedoch komplexer. An der lettischen Ostseeküste rekonstruierte ein Forschungsteam unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) mit Hilfe von Ultraschallmikrofonen die Flugbahnen von Rauhautfledermäusen. Die Tiere flogen im Spätsommer mehrheitlich nach Süden, an manchen Tagen war jedoch ein Fünftel der Tiere – vermutlich wetterbedingt – in entgegengesetzter Richtung gen Norden unterwegs. An den Küsten und auf hoher See von Nord- und Ostsee wächst die Anzahl der Windkraftanlagen beständig. Weil sich Fledermäuse also länger als bisher bekannt entlang der Küstenlinien aufhalten und zum Teil auch auf hohe See ausweichen und „Umwege“ fliegen, stellen diese Windkraftanlagen eine größere (tödliche) Gefahrenquelle dar, als bisher angenommen wurde, schließt das Team in einem Aufsatz in der Fachzeitschrift „Global Ecology and Conservation“.

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Illustration des Penis der Breitflügelfledermaus (Zeichnung von Taisiia Kravchenko)
Illustration des Penis der Breitflügelfledermaus (Zeichnung von Taisiia Kravchenko)

Die Geheimnisse der Fledermaus: neuer Paarungsmechanismus bei Säugetieren entdeckt

Das Fortpflanzungsverhalten in der Tierwelt ist äußerst vielfältig. Bei Säugetieren galt bisher, dass beim Paarungsverhalten immer ein Eindringen des Penis in den weiblichen Genitaltrakt stattfindet. Eine kürzlich in der Fachzeitschrift „Current Biology“ veröffentlichte wissenschaftliche Untersuchung unter der Leitung der Universität Lausanne und des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) dokumentiert eine völlig andere Vorgehensweise bei Fledermäusen, einer Gruppe von Säugetieren, über deren Sexualverhalten immer noch wenig bekannt ist: Breitflügelfledermäuse paaren sich ohne ein Eindringen des Penis in den Genitaltrakt der Weibchen.

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Stör auf einem osteuropäischen Fischmarkt (Foto: George Caracas/WWF)
Stör auf einem osteuropäischen Fischmarkt (Foto: George Caracas/WWF)

Gen- und Isotopenanalysen zeigen: In Europa verkaufte Störprodukte wie Kaviar sind oft illegal – oder nicht einmal echt

Wilder Kaviar aus fast allen Herkunftsgebieten ist seit Jahrzehnten illegal, da die Überfischung die Störe an den Rand des Aussterbens brachte. Heute darf Kaviar fast ausschließlich von gezüchteten Stören stammen und es gelten strenge Vorschriften zum Schutz der Störe. Mittels Gen- und Isotopenanalysen von Störproben aus Bulgarien, Rumänien, Serbien und der Ukraine – Ländern, die noch wilde Störpopulationen in der Donau beherbergen – fand ein internationales Team jedoch Beweise, dass diese Vorschriften aktiv gebrochen werden. Ihre Ergebnisse zeigen, dass die Hälfte der untersuchten Kaviar- und Störfleischproben illegal sind und einige nicht einmal eine Spur von Stör enthalten. Die Analysen sind heute in der Fachzeitschrift „Current Biology“ erschienen.

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Wolf (Canis lupus) in präferiertem Habitat (Foto: Jan Zwilling/Leibniz-IZW)
Wolf (Canis lupus) in präferiertem Habitat (Foto: Jan Zwilling/Leibniz-IZW)

Sahnestücke zuerst – räumliche Modellierungen zeigen im Detail, wie Wölfe Deutschland wiederbesiedelten und wo sie in Zukunft leben könnten

Die Rückkehr des Wolfs nach Deutschland, die vor rund 23 Jahren in der Lausitz begann, ist ein Prozess von enormer ökologischer und gesellschaftlicher Tragweite. Daher sind ein genaues Verständnis der Wiederbesiedelung des ursprünglichen Lebensraums durch die Raubtiere sowie verlässliche Vorhersagen zu ihrer künftigen potenziellen Verbreitung wertvoll. Ein detaillierter Vergleich unterschiedlicher räumlicher Modellierungsverfahren auf der Basis von Verbreitungsdaten aus 20 Jahren zeigt nun, wie vielschichtig der Prozess der Wiederbesiedelung ist. Von frühen bis zu späten Phasen des Prozesses änderten sich die Habitatpräferenzen des Wolfs von hoher Selektivität hin zu vergleichsweise geringeren Ansprüchen, zeigte jetzt ein Team unter Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) in der Fachzeitschrift „Diversity and Distributions“. Das Team verfeinerte damit die Modellierungsergebnisse aus dem Jahr 2020, die das Bundesamt für Naturschutz veröffentlichte.

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