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Aktuelle Pressemitteilungen

Rauhautfledermaus - Pipistrellus nathusii (Foto: Christian Giese)
Rauhautfledermaus - Pipistrellus nathusii (Foto: Christian Giese)

Viele Wege führen ins Winterquartier: Muster der saisonalen Zugbewegungen der Fledermäuse komplexer als bisher angenommen

Einige Fledermausarten ziehen im Spätsommer aus dem Norden Europas entlang der Küstenlinien in ihre Überwinterungsgebiete in Zentral- und Westeuropa. Bisher galt die Vermutung, dass alle Fledermäuse dabei dieselbe Richtung einschlagen. Die Realität ist jedoch komplexer. An der lettischen Ostseeküste rekonstruierte ein Forschungsteam unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) mit Hilfe von Ultraschallmikrofonen die Flugbahnen von Rauhautfledermäusen. Die Tiere flogen im Spätsommer mehrheitlich nach Süden, an manchen Tagen war jedoch ein Fünftel der Tiere – vermutlich wetterbedingt – in entgegengesetzter Richtung gen Norden unterwegs. An den Küsten und auf hoher See von Nord- und Ostsee wächst die Anzahl der Windkraftanlagen beständig. Weil sich Fledermäuse also länger als bisher bekannt entlang der Küstenlinien aufhalten und zum Teil auch auf hohe See ausweichen und „Umwege“ fliegen, stellen diese Windkraftanlagen eine größere (tödliche) Gefahrenquelle dar, als bisher angenommen wurde, schließt das Team in einem Aufsatz in der Fachzeitschrift „Global Ecology and Conservation“.

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Illustration des Penis der Breitflügelfledermaus (Zeichnung von Taisiia Kravchenko)
Illustration des Penis der Breitflügelfledermaus (Zeichnung von Taisiia Kravchenko)

Die Geheimnisse der Fledermaus: neuer Paarungsmechanismus bei Säugetieren entdeckt

Das Fortpflanzungsverhalten in der Tierwelt ist äußerst vielfältig. Bei Säugetieren galt bisher, dass beim Paarungsverhalten immer ein Eindringen des Penis in den weiblichen Genitaltrakt stattfindet. Eine kürzlich in der Fachzeitschrift „Current Biology“ veröffentlichte wissenschaftliche Untersuchung unter der Leitung der Universität Lausanne und des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) dokumentiert eine völlig andere Vorgehensweise bei Fledermäusen, einer Gruppe von Säugetieren, über deren Sexualverhalten immer noch wenig bekannt ist: Breitflügelfledermäuse paaren sich ohne ein Eindringen des Penis in den Genitaltrakt der Weibchen.

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Stör auf einem osteuropäischen Fischmarkt (Foto: George Caracas/WWF)
Stör auf einem osteuropäischen Fischmarkt (Foto: George Caracas/WWF)

Gen- und Isotopenanalysen zeigen: In Europa verkaufte Störprodukte wie Kaviar sind oft illegal – oder nicht einmal echt

Wilder Kaviar aus fast allen Herkunftsgebieten ist seit Jahrzehnten illegal, da die Überfischung die Störe an den Rand des Aussterbens brachte. Heute darf Kaviar fast ausschließlich von gezüchteten Stören stammen und es gelten strenge Vorschriften zum Schutz der Störe. Mittels Gen- und Isotopenanalysen von Störproben aus Bulgarien, Rumänien, Serbien und der Ukraine – Ländern, die noch wilde Störpopulationen in der Donau beherbergen – fand ein internationales Team jedoch Beweise, dass diese Vorschriften aktiv gebrochen werden. Ihre Ergebnisse zeigen, dass die Hälfte der untersuchten Kaviar- und Störfleischproben illegal sind und einige nicht einmal eine Spur von Stör enthalten. Die Analysen sind heute in der Fachzeitschrift „Current Biology“ erschienen.

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Wolf (Canis lupus) in präferiertem Habitat (Foto: Jan Zwilling/Leibniz-IZW)
Wolf (Canis lupus) in präferiertem Habitat (Foto: Jan Zwilling/Leibniz-IZW)

Sahnestücke zuerst – räumliche Modellierungen zeigen im Detail, wie Wölfe Deutschland wiederbesiedelten und wo sie in Zukunft leben könnten

Die Rückkehr des Wolfs nach Deutschland, die vor rund 23 Jahren in der Lausitz begann, ist ein Prozess von enormer ökologischer und gesellschaftlicher Tragweite. Daher sind ein genaues Verständnis der Wiederbesiedelung des ursprünglichen Lebensraums durch die Raubtiere sowie verlässliche Vorhersagen zu ihrer künftigen potenziellen Verbreitung wertvoll. Ein detaillierter Vergleich unterschiedlicher räumlicher Modellierungsverfahren auf der Basis von Verbreitungsdaten aus 20 Jahren zeigt nun, wie vielschichtig der Prozess der Wiederbesiedelung ist. Von frühen bis zu späten Phasen des Prozesses änderten sich die Habitatpräferenzen des Wolfs von hoher Selektivität hin zu vergleichsweise geringeren Ansprüchen, zeigte jetzt ein Team unter Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) in der Fachzeitschrift „Diversity and Distributions“. Das Team verfeinerte damit die Modellierungsergebnisse aus dem Jahr 2020, die das Bundesamt für Naturschutz veröffentlichte.

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10. Eizellentnahme des BioRescue-Teams beim Nördlichen Breitmaulnashorn Fatu im Juli 2022
10. Eizellentnahme des BioRescue-Teams beim Nördlichen Breitmaulnashorn Fatu im Juli 2022

Assistierte Reproduktion bei Breitmaulnashörnern ist sicher und zuverlässig, zeigt die BioRescue-Analyse von 65 Eingriffen

Das BioRescue-Projekt entwickelt fortschrittliche Technologien der assistierten Reproduktion (aART), um das drohende Aussterben mehrerer Nashornarten und -unterarten zu verhindern. In einer neuen wissenschaftlichen Analyse, die in der Fachzeitschrift "Reproduction" veröffentlicht wurde, wertete das Team 65 aART-Eingriffe aus, die von 2015 bis 2022 durchgeführt wurden und hormonelle Stimulation der Eierstöcke, Entnahme von Eizellen (ovum pick-up, OPU), In-Vitro-Reifung und In-Vitro-Befruchtung (in vitro fertilisation, IVF) von Eizellen sowie Embryokultur und Kryokonservierung umfassten. Die Auswertung zeigt, dass aART sicher und erfolgreich ist ­– 51 Embryonen konnten in 65 Eingriffen ohne schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit der betroffenen Tiere produziert werden. Vielmehr kamen regelmäßige OPUs der reproduktiven Gesundheit der Nashornweibchen zugute, indem sie nachweislich die Funktion der Eierstöcke verbesserten, die Zahl der Follikel erhöhten und die Rückbildung pathologischer Strukturen wie Zysten bewirkten.

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Vom Wissenschaftsteam gesammelte, identifizierte und auf Viren untersuchte Stechmücken (Foto: Georg Eibner, Charité)
Vom Wissenschaftsteam gesammelte, identifizierte und auf Viren untersuchte Stechmücken (Foto: Georg Eibner, Charité)

Abnahme der Artenvielfalt kann Verbreitung von Viren begünstigen

Wie hängen Umweltveränderungen, Artensterben und die Ausbreitung von Krankheitserregern zusammen? Die Antwort darauf gleicht einem Puzzle. Ein Puzzlestück haben Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) nun im Fachmagazin „eLife“ beschrieben: Sie zeigen, dass die Zerstörung tropischer Regenwälder die Vielfalt an Stechmückenarten vermindert. Gleichzeitig werden widerstandsfähige Stechmückenarten häufiger – und damit auch deren Viren. Gibt es von einer Stechmückenart viele Individuen, können sich deren Viren schnell verbreiten.

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Ein Team von Colossal bei einer BioRescue-Prozedur in der Ol Pejeta Conservancy in Kenia (Foto: Steven Seet)
Ein Team von Colossal bei einer BioRescue-Prozedur in der Ol Pejeta Conservancy in Kenia (Foto: Steven Seet)

Colossal Biosciences unterstützt BioRescue bei der Rettung des nördlichen Breitmaulnashorns

Vom nördlichen Breitmaulnashorn gibt es Weltweit nur noch zwei lebende Weibchen. Die Partnerschaft mit Colossal Biosciences könnte dazu beitragen, die genetische Vielfalt einer zukünftigen Population von nördlichen Breitmaulnashörnern mittels musealer Proben wiederherzustellen. Dafür hat das amerikanische Unternehmen bahnbrechende Methoden und Techniken entwickelt.  

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