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Aktuelle Pressemitteilungen

Tod von Fledermäusen an Windkraftanlagen unterbricht natürliche Nahrungsketten
Der Tod von Fledermäusen an Windenergieanlagen (WEA) hat negative Auswirkungen auf die Populationen betroffener Arten und weitreichende Konsequenzen für die biologische Vielfalt (Biodiversität) im ländlichen Raum. Bisher konnten über weitergehende Folgen des Todes von Fledermäusen nur Vermutungen angestellt werden. Jetzt zeigte ein Team von Wissenschaftler:innen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) in einem Aufsatz in der Fachzeitschrift „Conservation Science and Practice“, dass dadurch natürliche Nahrungsketten unterbrochen werden, was weitreichende negative Folgen für die Land- und Forstwirtschaft haben kann. Die Untersuchung demonstriert, in welchem Ausmaß bisher die herausragende funktionelle Bedeutung der Fledermäuse für unsere Lebensräume unterschätzt wurde.
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Weniger und schwächerer Nachwuchs – Verletzungen durch Drahtschlingen beeinträchtigen die Fortpflanzung von Hyänenweibchen in der Serengeti
Wilderei mittels Drahtschlingen hat als Beifang auch Auswirkungen auf Tierarten, die nicht das Ziel waren – von leichten Verletzungen bis zum Tod. Über die unmittelbaren Todesfälle hinaus werden diese „Kollateralschäden“ nur selten analysiert. Wissenschaftler:innen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) untersuchten nun die Folgen von schweren aber nicht tödlichen Schlingenverletzungen bei weiblichen Tüpfelhyänen zwischen 1987 und 2020 im Serengeti-Nationalpark, Tansania. Die Langzeitdaten zeigen, dass die Verletzungen die Lebenserwartung der Hyänen nicht verringerten, aber ihre Fortpflanzung beeinträchtigten. Diese Weibchen bekamen ihren ersten Nachwuchs später, ihre Würfe waren kleiner und die Überlebenschance ihres Nachwuchses geringer als bei unversehrten Hyänenweibchen. Diese Ergebnisse wurden nun in der Fachzeitschrift „Animal Conservation“ veröffentlicht.

Alte Windenergieanlagen ohne Abschaltzeiten fordern viele Schlagopfer unter geschützten Fledermausarten
An Windenergieanlagen (WEA) versterben regelmäßig Fledermäuse seltener und geschützter Arten, sofern deren Betrieb in Zeiten hoher Fledermausaktivität nicht zeitweise eingestellt wird. Ein Wissenschaftsteam unter Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) führte nun eine beispielhafte Zählung der Schlagopferzahlen durch eine systematische Erfassung von Fledermauskadavern unter alten Anlagen durch, die ohne Auflagen zum Fledermausschutz betrieben werden. In zwei Monaten kamen pro WEA durchschnittlich 70 Fledermäuse zu Tode. Auch wenn diese Zahlen nicht eins-zu-eins auf alle 20.000 alten Anlagen in Deutschland übertragen werden könnten, ergäbe sich ein erheblicher Handlungsbedarf. Der Betrieb alter Anlagen müsste dem aktuellen Regelwerk angepasst werden, argumentieren die Autor:innen in einem Aufsatz in der Fachzeitschrift „Global Ecology and Conservation“.

Wildtiere verfügen über mehr „Treibstoff der Evolution“ als bisher angenommen
Natürliche Auslese fördert jene genetischen Veränderungen, die für Überleben und Reproduktion günstig sind – dies ist der Kern des Prozesses der Evolution im Sinne Charles Darwins. Wie schnell sich die Evolution vollzieht, hängt entscheidend von der Menge ihres „Treibstoffs“ ab: wie groß die genetischen Unterschiede innerhalb einer Population in Bezug auf die Fähigkeit, zu überleben und sich fortzupflanzen, sind. Neue Forschungen eines internationalen Teams unter Beteiligung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) zeigen auf, dass der Treibstoff der Evolution bei Wildtieren viel reichlicher vorhanden ist als bisher angenommen. Die Ergebnisse wurden in "Science" veröffentlicht.
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Mütter von Zwillingen sind nicht fruchtbarer, sondern haben einfach nur mehr Glück
Sind Frauen, die Zwillinge haben, fruchtbarer? Während frühere Studien zu dem Schluss kamen, dass dies der Fall ist, zeigt eine detaillierte Analyse von mehr als 100.000 Geburten aus dem vorindustriellen Europa durch ein internationales Team von Wissenschaftlern, dass dies nicht der Fall ist. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden jetzt in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht.
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Referenzgenome geben erste Einblicke in die genetischen Wurzeln der Vielfalt von Marderartigen
Innerhalb der Raubtiere bilden Marder die ökologisch und taxonomisch vielfältigste Familie. Sie bewohnen höchst unterschiedliche ökologische Nischen, an die sie sich im Laufe der Evolution durch eine jeweils artspezifische Ernährung, Fortpflanzung und Körperbau angepasst haben. Ein Forschungsteam unter Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) führte eine vergleichende Analyse der Komplettgenome verschiedener Marderarten durch, um Einblicke in die molekularen Grundlagen dieser Anpassungen zu erhalten. Dabei identifizierte das Team mehrere Mechanismen, die zu der beobachteten genomischen Vielfalt innerhalb der Marderfamilie führten – unter anderem Strukturunterschiede im Genom, welche die Anzahl, Position, Orientierung und/oder Größe von Genen im Genom einer Art verändern. Diese strukturellen Varianten werden bei Genomstudien von Wildtieren häufig nicht berücksichtigt. Das Team argumentiert, dass sich dies ändern muss. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Molecular Ecology“ veröffentlicht.

Indonesien und Deutschland bündeln ihre Kräfte zum Schutz der biologischen Vielfalt
IPB University und Leibnitz-IZW unterzeichnen "Memorandum of Understanding" zu zukünftiger Zusammenarbeit in Forschung und Artenschutz
Berlin, Deutschland; 19.05.2022 - Das indonesische „Institut Pertanian Bogor University (IPB University)“ und das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) haben heute im Beisein des indonesischen Botschafters, des Vertreters des Directorate General of Nature Conservation and Ecosystem Ministry of Environment and Forestry der Republik Indonesien und des Direktors des Zoos Leipzig ein „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet. Die Absichtserklärung umreißt die zukünftige strategische Zusammenarbeit beider Organisationen zur Förderung wissenschaftlicher Lösungen und Bildungsangeboten für lokale und globale Herausforderungen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Erhalt der biologischen Vielfalt.
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