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Aktuelle Pressemitteilungen

Flachkopfkatze: Aufgenommen mit der Kamerafalle im Tangkulap Waldschutzgebiet, Sabah, Malaysisch-Borneo, am 18. März 2009. Bildautor: Azlan Mohamed & Andreas Wilting/IZW, SFD, SWD
Flachkopfkatze: Aufgenommen mit der Kamerafalle im Tangkulap Waldschutzgebiet, Sabah, Malaysisch-Borneo, am 18. März 2009. Bildautor: Azlan Mohamed & Andreas Wilting/IZW, SFD, SWD

Umwandlungen und Fragmentierung des natürlichen Lebensraums, Abholzung, illegales Jagen, Feuer: die Regenwälder und Wildtiere Borneos, der drittgrößten Insel der Welt, sind stark bedroht. Nun hat ein internationales Forschungsteam unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) und der Kommission „Arterhaltung“ (Species Survival Commission, SSC) der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen (IUCN) einen Leitplan für zielgerichtete Maßnahmen zum Schutz der Wildkatzen und Kleinraubtiere Borneos in einer Sonderausgabe des Raffles Bulletin of Zoology veröffentlicht.

Eurasischer Luchs (Lynx lynx). Foto: Marijke Autenrieth
Eurasischer Luchs (Lynx lynx). Foto: Marijke Autenrieth

Um Luchse erfolgreich wiederanzusiedeln, spielt die Anzahl an ausgewilderten Tieren eine entscheidende Rolle. Werden nur wenige Luchse freigelassen, um eine neue Population zu etablieren, so ist die genetische Vielfalt zu gering, um ihren Bestand langfristig zu sichern. Dies hat ein internationales Forscherteam kürzlich im Fachmagazin „Conservation Genetics“ veröffentlicht. In ihrer Studie betonen die Autoren die Notwendigkeit, neu etablierte europäische Luchspopulationen durch das Aussetzen weiterer Luchse und andere Schutzmaßnahmen zu stärken.

Java-Leopard (Panthera pardus melas). Foto: Christian Kern / Tierpark Berlin
Java-Leopard (Panthera pardus melas). Foto: Christian Kern / Tierpark Berlin

Ein internationales Forscherteam aus Deutschland und Indonesien hat neue Einblicke in die Evolutionsgeschichte des Java-Leoparden gewonnen. Die Ergebnisse der aktuellen Studie bekräftigen, dass Java-Leoparden sich eindeutig von anderen asiatischen Leoparden unterscheiden. Java-Leoparden haben die Insel Java wahrscheinlich vor etwa 600.000 Jahren vom asiatischen Festland aus über eine Landbrücke kolonisiert. Die Studie betont die dringende Notwendigkeit für koordinierte Schutzbemühungen, um den Java-Leoparden vor dem Aussterben zu bewahren. Die Forschungsergebnisse wurden in dem Fachmagazin „Journal of Zoology“ veröffentlicht.

Nördliches Breitmaulnashorn. Foto: Joel Sartore
Nördliches Breitmaulnashorn. Foto: Joel Sartore

Im Dezember 2015 versammelte sich eine internationale Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Wien, um das drohende Aussterben des Nördlichen Breitmaulnashorns zu diskutieren und Möglichkeiten zu erörtern, wie dies verhindert werden kann. Die Ideen und Pläne dieses historischen Treffens erscheinen nun in dem internationalen Fachmagazin Zoo Biology. Die Veröffentlichung ist Teil der fortlaufenden Bemühungen, auf die Aussterbenskrise aufmerksam zu machen, welche die Nashörner und viele andere Arten bedroht. Ziel ist es, vor allem die Wissenschaftsgemeinschaft zu erreichen und so den Austausch und das Sammeln von Informationen voranzubringen.

Sumatra Nashorn. Foto: Petra Kretzschmar
Sumatra Nashorn. Foto: Petra Kretzschmar

Maßnahmen zur Geburtensteigerung können das kleinste Nashorn der Welt vom Aussterben retten

Eine neue Studie hat den Rückgang des Sumatra-Nashorns auf Borneo untersucht. Danach reichen Schutzmaßnahmen nicht aus, um das Überleben der Nashörner zu sichern. Die Tiere müssen in ihrer Fortpflanzung gezielt unterstützt werden. Die Forscher schlagen vor, kleine isolierte Populationen umzusiedeln und veterinärmedizinische Maßnahmen anzuwenden, um die Geburtenrate zu erhöhen. Der jüngste Fang eines weiblichen Nashorns in Kalimantan auf Borneo verdeutlicht die Wichtigkeit eines schnellen Handelns. Der Artikel wurde im Fachjournal Global Ecology and Conservation veröffentlicht. 

Rauhautfledermaus. Foto: Christian Voigt
Rauhautfledermaus. Foto: Christian Voigt

Zeig mir was Du gefressen hast und ich sag’ Dir wie Du hierhergekommen bist. So lautet, vereinfacht gesagt, der Ansatz der neuesten Fledermausstudie des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin. Wissenschaftler um Christian Voigt gelang es anhand von Isotopenanalysen unterschiedlicher Gewebetypen die bevorzugten Habitate von drei Fledermausarten zu ermitteln. Die Ergebnisse lassen erstmals Rückschlüsse auf  bevorzugte Habitate, die Fledermäuse während ihrer jährlichen Wanderungen nutzen, zu.

Tüpfelhyänen. Foto: Eve Davidian
Tüpfelhyänen. Foto: Eve Davidian

Männchen, die zu Hause bleiben, müssen keine Zweite-Klasse-Männchen sein, sondern können genauso viele Nachkommen zeugen wie ihre abenteuerlustigen, abwandernden Kollegen. Die Ergebnisse einer Langzeitstudie an Tüpfelhyänen eines Wissenschaftlerteams des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) wurden jetzt in dem frei zugänglichen online-Fachjournal „Science Advances“ veröffentlicht.